Royal Navy des 21. Jahrhunderts?

Amphibisches Transportschiff Changbai Shan bei einem Besuch in Großbritannien. Foto: Royal Navy/Crown Copyright

Royal Navy des 21. Jahrhunderts?

Peking rüstet insbesondere im maritimen Bereich massiv auf. Die Rückkehr asiatischer Seemacht fordert den Westen heraus – wieder einmal.

China verfügt über das Potenzial, auch militärisch die USA zu überholen. Foto: US Navy

Es ist vorbei. Gelaufen. Taiwan ist nicht mehr zu verteidigen. Zumindest nicht militärisch. China ist zu stark. Nun auch für die Vereinigten Staaten. So könnte man das Fazit des Pentagons zusammenfassen. Bereits achtzehn Mal hat das amerikanische Verteidigungsministerium die Abwehr einer chinesischen Invasion Taiwans durchgespielt. Achtzehn Mal endete die Simulation mit einer Niederlage der Amerikaner.
Wie konnte es dazu kommen? Soll die mächtige US Navy mit ihren großen Flugzeugträger-Kampfverbänden etwa nicht mehr in der Lage sein, die Taiwanstraße zu kontrollieren? Diese nur 180 Kilometer breite Meerenge zwischen dem chinesischen Festland und dem kleinen taiwanischen Inselstaat? Sind die USA nicht die potenteste Militärmacht der Welt? Zumindest letzteres trifft zwar weiterhin zu – aber nur noch global und nicht mehr regional. Russland hat dies bereits durch seine Kriege in Georgien, in der Ukraine und in Syrien demonstriert. China könnte versucht sein, es anhand von Taiwan vorzuführen.
Die Bedingungen dafür hat Peking sukzessive geschaffen. Systematisch wurde Asiens schlagkräftigste Militärmaschinerie aufgebaut. Sie wächst jedes Jahr um die Dimension der gesamten britischen Streitkräfte. Ihr Etat hat sich seit 1999 verzwölffacht. Inzwischen übertrifft er Japans Verteidigungshaushalt um das Sechsfache und Indiens Budget um das Vierfache. Und China verfügt über die Ressourcen, nicht nur wirtschaftlich stärker als die USA zu werden, sondern auch militärisch – nicht zuletzt durch das Potenzial, in Zukunft höhere Ausgaben finanzieren zu können als die bislang führende Militärmacht der Welt.

4. Feb 2022

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