Abnahme der Parade auf der Newa: Oberbefehlshaber Vladimir Putin, daneben Verteidigungsminister Sergei Shoigu und Chef der Marine, Admiral Nikolai Yevmenov rechts dahinter. Dahinter Fregatte "Admiral Gorshkov". Foto: Staatl. Medien

Abnahme der Parade auf der Newa: Oberbefehlshaber Vladimir Putin, daneben Verteidigungsminister Sergei Shoigu und Chef der Marine, Admiral Nikolai Yevmenov rechts dahinter. Dahinter Fregatte "Admiral Gorshkov". Foto: Staatl. Medien

Russland: Parade der Russischen Marine in Sankt Petersburg

Natürlich gab es auch wieder beeindruckende Bilder von der großen Hauptparade der Seestreitkräfte der Russischen Föderation in Sankt Petersburg anlässlich des 326. Gründungstages, der bis auf Peter den Großen Ende des 17. Jahrhunderts zurückgeht und 1980 vom 24. Juli auf den letzten Sonntag im Monat verlegt wurde. Aber es ging im Jahr des Ukraine-Krieges um ein Viertel „gedämpfter“ zu - 40 Schiffe, U-Boote und Boote meist kleinerer Tonnage, dazu 42 Flugzeuge und Hubschrauber, daran beteiligt 3.500 Soldaten.

Zeremonielle Unterzeichnung der neuen Marinedoktrin durch Vladimir Putin. Fot: Staatl. Medien

Neue Marinedoktrin erlassen

Umso drohender die neue Marinedoktrin, die der Oberbefehlshaber, Staatspräsident Vladimir Putin, zwischen der morgendlichen Abnahme der Seeparade der größeren Einheiten auf der Reede vor Schloss Peterhof und dem späteren Defilee der kleineren Einheiten auf der Newa unterzeichnete – und zwar im Historischen Museum auf der Inselfestung Sankt Peter und Paul gegenüber der Eremitage. Dabei enthält die Doktrin nichts völlig Neues – alles ist schon einmal gesagt, beziehungsweise aus logischer Ableitung so befürchtet worden, wo noch nicht dezidiert bekannt gemacht.

Bedrohung und Antwort

Gravierendste Bedrohung der Sicherheit Russlands seien die USA mit ihrem „unwidersprochenen Hegemonialanspruch“ in der Welt, gleichauf gefolgt von der NATO, die sich hemmungslos ausdehne. Dem könne man nur entgegentreten, indem Russland seine Sicherheitsinteressen und Interessensgebiete (vornehmlich Arktis, aber auch Ostsee, Schwarzes Meer, Kurilen-Inseln) klar definiere, die Russische Marine durch weltweit verstärkte Präsenz diese bekräftige und für Russland den Zugang zu Rohstoffen und Kommunikationslinien frei halte. Dazu müssen Beziehungen zu Schlüsselstaaten (Indien, Iran, Irak, Saudi Arabien) verstärkt und Flottenstützpunkte ausgebaut werden – vom Pazifischen Becken über den Indik (Indien, Afrika), das Rote Meer (Port Sudan) bis hin zum östlichen Mittelmeer (Tartus).

Sankt Petersburg, Parade der kleineren Einheiten auf der Newa vor der Festung Sankt Peter und Paul. Minenjagdboot Alexandrit-Klasse, Korvetten Buyan-M-Klasse und Karakurt-Klasse. Foto: Staatl. Medien

Ambitionierte Schiffbauprogramme

Dafür sollen Flugzeugträger und große amphibische Schiffe gebaut werden – in zu verstärkender Marine-Infrastruktur auf der Krim, in Kaliningrad und in Wladiwostok und Umgebung. Dafür sollen auch zivile Schiffe und Besatzungen von der Marine „übernommen“ werden können, wie im zweiten der erlassenen Dekrete steht.

Erfolgreiche Flugkörper

Die Marschflugkörper gegen Land- und Seeziele (Kalibr) seien gut aufgestellt, die Hyperschallrakete (Zirkon) komme noch vor Ende des Jahres zur Auslieferung an die Marineeinheiten – zuerst an die auf der Newa gegenüber der "Amiralität" (seit 2012 Oberkommando der Marine) vertäute Fregatte „Admiral Gorshkov“. Damit die Antwort auf jegliche Störung der Souveränität und Freiheit Russlands eine „gewaltige“ sein kann. Das Ganze sei aber nicht auf Konfrontation ausgerichtet, so die Versicherung der Friedfertigkeit des Kreml.

Gut zu wissen

Während des Zeremoniells in Sankt Petersburg wurde das Stabsgebäude der Schwarzmeer-Flotte in Sewastopol durch einen Drohnenangriff erkennbar beschädigt und die dortige Parade umgehend abgesagt – Kiew weiß von nichts, und Russland war es auch nicht! Von Krieg hat auch an diesem Tag wieder keiner gesprochen!

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