Gasmotoren mit Gasschutz für Mehrzweckschiffe Die beiden Mehrzweckschiffe, die derzeit auf der Werft Abeking & Rasmussen gebaut werden, erhalten einen gasgeschützten An- trieb, der sie auch unter schwierigen Bedin- gungen einsatzfähig hält. Er besteht aus ei- nem gas-elektrischen System mit jeweils vier 3.600 Kilowatt leistenden mittelschnelllau- fenden Bergen-Gasmotoren von Rolls-Royce. Geliefert werden aber nicht nur Motoren und Generatoren, sondern auch ein speziell entwickeltes Gasschutzsystem. Damit sind die Motoren nach Herstellerangaben auch dann noch betriebsfähig, wenn beispielswei- se bei der Havarie eines Gastankers die Um- gebungsluft mit explosiven Gasen kontami- niert ist. „Die Motoren verbrennen zwar Gas, doch wenn dies über die Ansaugluft unkon- trolliert in den Brennraum gerät, ist der Mo- tor nicht mehr regelbar“, heißt es. Bei dem von Rolls-Royce entwickelten System wird die Leistung des Motors in Relation zur Gas- menge in der Ansaugluft angepasst. Kurz: Je mehr Gas sich in der Ansaugluft des Mo- tors befindet, desto weniger Gastreibstoff wird dem Motor über die Gasregelventile zu- geführt. Ist die Gasmenge zu hoch, schließen spezielle Schnellschlusskappen die Gas- und Luftzufuhr und der Motor stoppt. Werften in Bedrängnis Die gegenwärtige Corona-Pandemie hat auch erhebliche Auswirkungen auf Schifffahrt und Schiffbauindustrie. Nicht zuletzt ist der erfolgsverwöhnte Kreuzfahrtmarkt in die Krise ge- raten, mit dramatischen Folgen für die auf den Bau von Kreuzfahrtschiffen spezialisierten Werften. Sie haben noch zahlreiche bis in das Jahr 2023 und sogar darüber hinaus reichende Aufträge in ihren Büchern – Aufträge für neue Schiffe, für die es gegenwärtig keine und in den kommenden Jahren sicher nur wenig Beschäftigung gibt. Betroffen sind in Deutschland die Meyer Werft-Gruppe mit Standorten in Papenburg, Rostock und im finnischen Turku, sowie MV Werften in Wismar, Rostock und Stralsund. Hinzu kommt eine große Zahl von Zuliefer- unternehmen bis hinein nach Süddeutschland. Die Meyer Werft wird ausgerechnet im 225. Jahr ihres Bestehens um Kurzarbeit und Arbeitsplatzabbau für ihre 3.600 Mitarbeiter nicht herumkommen. Neue Aufträge werden in den nächsten drei Jahren nicht erwartet und die Ablieferung der vorhandenen neun Neubauten soll gestreckt werden. Künftig sollen jähr- lich nur zwei statt der geplanten drei Schiffe gebaut werden. Die Meyer Turku Shipyard mit ihren 1.500 Beschäftigten verfügt noch über sieben bis 2025 abzuliefernde Neubauaufträ- ge. Einige der Meyer-Kunden sollen bereits signalisiert haben, dass sie die bestellten Schif- fe nicht mehr benötigen. Nach Schätzungen der Werftleitung werde die Branche bis 2030 brauchen, um sich von der Krise zu erholen und den Stand von 2019 wieder zu erreichen. Die MV Werften-Gruppe hat für ihre 3.100 Beschäftigten an den drei Standorten in Meck- lenburg-Vorpommern zunächst für vier Wochen die Arbeit eingestellt und diese Maßnahme dann noch einmal um zwei Wochen verlängert. Über weitere Planungen äußerte sich die Lei- tung des zum malaysischen Genting-Konzern gehörenden Unternehmens bisher nicht. Der allein für zum Konzern gehörende Reedereien bestimmte Auftragsbestand reicht aktuell über das Jahr 2022 hinaus. Die drei MV-Werften bilden den industriellen Kern dieses Bundeslandes. Standort Rostock von MV Werften n e t f r e W V M : o t o F MarineForum 95. Jahrgang · 2020 Herausgeber: Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) www.deutsches-maritimes-institut.de Redaktion Chefredakteur (ViSdP): Holger Schlüter (hsc) Tel.: +49 (0) 170 99 91 002 E-Mail: 
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