Bücher Hagen Zielke und Peter Backens: Cuxha- ven – eine historische Bilderreise. Juli- us Simonsens Fotos der 1920/30er-Jahre, Oceanum Verlag. Wiefelstede 2019, 24,90 Euro, ISBN 978-3-86927-091-3 Gewidmet ist dieser Band dem reisenden Fo- tografen Julius Simonsen (1876–1943) und seinen zahlreichen Kollegen, die seinerzeit keine Mühen scheuten, ihre kiloschweren Ausrüstun- gen immer wieder neu zu platzie- ren, um ihre Umwelt at- mosphärisch dicht für die N a c h w e l t festzuhalten. Zielke und B a c k e n s fachkundiger Blick in die Vergangenheit Cuxhavens gelingt mittels eines Konvo- luts von Glasplatten-Aufnahmen des Rei- sefotografen Julius Simonsens aus den 20er- und 30er-Jahren des vorigen Jahr- hunderts mit Perspektiven auf Ritze- büttel und Alt-Cuxhaven, Hafenszenen, dem Grünstrand der Alten Liebe und den Strandbädern Duhnen und Döse. Für die- se Zeitreise wurden aus 200 historischen Fotos siebzig Ansichten selektiert, welche bislang überwiegend noch nicht veröffent- licht wurden und die Entwicklung von et- wa 1906 bis zum Ende der 1930er-Jahre dokumentieren. Eingeleitet von einer kurzen Biographie und Schaffensbeschreibung Julius Simonsens umfasst der Hauptteil seine zeitgenössi- schen Fotos. Dem folgt die Gegenüber- stellung von historischen und aktuellen Ortsbildern. Der Schlussteil widmet sich der visionären Entwicklungsplanung des Alten Fischereihafens. Die Aufnahmen, auf denen auch sehr gut Details erkennbar sind, begleiten die dar- unter stehenden, recht ausführlichen Er- klärungen. Die professionellen Zeitdoku- mente von herausragender Qualität laden insbesondere zum Gegenwartsbezug ein und könnten unterstützen, Zukünftiges mit zu inspirieren. Dies alles stellt eine gute Er- gänzung zum Band „Rund um Steubenhof und Alte Liebe“ aus der Reihe „Schifffahrt und Fotografie“ dar. Eberhard Hemmen Uwe Hartmann: Der gute Soldat. Politi- sche Kultur und soldatisches Selbstver- ständnis heute, Miles-Verlag, Berlin 2018, 9,80 Euro, 978-3945861714 Das in der Reihe „Standpunkte und Orien- tierungen“ erschienene Werk von Dr. Uwe Hartmann kommt nach einer kurzen Ana- lyse von Natur und Erscheinungen des Krie- ges schnell zur Frage, welche politische Rol- le ein „guter Soldat“ spielen muss und kann und welche Erwartungen Gesellschaft und Politik an ihn richten. Die Frage stellt er in der Folge an Platon, Cicero, Machiavelli und Luther, deren Positionen gleichsam sein Ko- ordinatensystem bilden. Der Sprung in die Neuzeit führt in die Ge- dankenwelt der Inneren Führung. Differen- ziert, offen und kritisch nimmt Hartmann den Zustand der Inneren Führung, besser den Umgang mit ihr, ins Visier. Dabei rich- tet sich seine Kritik vorrangig nicht an die Konzeption an sich, vielmehr an die Art und Weise der Darstellung und Vermittlung in- nerhalb der Bundeswehr, der Gesellschaft und der politischen Elite. Obwohl der Autor den Zustand der Inne- ren Führung als „in bedauernswertem Zu- stand“ bewertet, entwirft er auf 166 Seiten ein leidenschaftliches Plädoyer für dieses Konzept und den „Staatsbürger in Uniform“. Her- ausgestellt wird in diesem hand- lich kleinen Buch auch, dass die un- terschiedlichen Erwartungshori- zonte von Mili- tär, Gesellschaft und Politik im- mer wieder Aus- gangspunkt für Spannungen sind, die es zu überwinden gilt. Zu Recht mahnt der Autor den Mut zum Dialog an, damit die Gefahr eines eli- tären Abschottungsdenkens ausgeschlos- sen wird und keine Belastung für die zivil- militärischen Beziehungen darstellen kann. „Staatsbürgerliches Bewusstsein“ der Sol- datinnen und Soldaten ist für den Autor die Brücke zwischen Militär, Gesellschaft und Politik. Die abschnittsweisen Zusammenfassun- gen seiner Erkenntnisse sowie die 13 ab- schließenden Thesen sind Kompass für den Leser und eine gute Grundlage für einen hoffentlich dann auch eintretenden Dis- kurs um den „guten Soldaten“. Festzustel- len bleibt, und damit geht der Autor mit gutem Beispiel voran, dass der Soldat Stim- me und Wort hat, „um sein Verständnis des guten Soldaten in die öffentliche De- batte einzubringen“. Sein Beitrag zur Ver- söhnung von politscher Kultur und solda- tischem Selbstverständnis ist militärischen Vorgesetzten und politisch Verantwortli- chen gleichermaßen ans Herz zu legen. Jürgen Herling MarineForum 95. Jahrgang · 2020 Herausgeber: Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) www.deutsches-maritimes-institut.de Redaktion Chefredakteur (ViSdP): Holger Schlüter (hsc) Tel.: +49 (0) 170 99 91 002 E-Mail:
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