Bücher Michael Epkenhans, Stephan Huck (Hrsg.): Der Erste Weltkrieg zur See, De Gruyter Oldenbourg, Berlin/Boston 2017, 39,95 Euro, ISBN 978-3-11-053123-7 Der vorliegende Band enthält, eingeleitet von den Herausgebern, in 14 Beiträgen die Ergeb- nisse eines Sympo- siums, das 2014 im Deutschen Mari- nemuseum zu Wil- helmshaven statt- gefunden hatte. 14 ausgewiese- ne Militärhistori- ker aus Australien, Kanada, Frank- reich, Großbritan- nien, Österreich, Russland, Südaf- rika, den USA und Deutschland ha- ben die jüngsten Forschungsergeb- nisse zum Seekrieg 1914–1918 aus der Sicht ihrer Länder vorgestellt. Sie haben in diesem Sammelband in einer international vergleich- baren Perspektive Einblick in Planung, Verlauf, Wandlungen und Folgen des Ersten Weltkriegs zur See vorgestellt. So wird beispielsweise in Deutschland die Rolle der französischen Ma- rine in diesem Seekrieg besprochen, und man kann zur Kenntnis nehmen, wie die verheeren- de Hungerblockade heute aus britischer Sicht beurteilt wird. Dabei wird in einzelnen Beiträ- gen auch auf den Alltag in den damaligen Ma- rinen eingegangen, wie auch auf Formen der Erinnerung. Dass die Realität des Krieges eigentlich al- le Marinen, ja selbst die erfahrene Royal Navy überraschte, und sich damit mühsam entwickelte Ope- rationspläne als Wunschträume entpuppten, ist eines der Ergebnis- se dieser Tagung, wie auch die Er- fahrung, dass eingeübte taktische Verfahren nur teilweise erfolgreich waren und die Neuerungen der Technik bei Weitem nicht alle For- derungen erfüllte. Die Beiträge zei- gen aber auch, dass auf dieser Ta- gung ein neuer Weg beschritten wurde. Man erkannte die Notwendigkeit, die Forschung auf dem Gebiet der Militärgeschichte zukünf- tig in vergleichender Weise international fort- zusetzen. Gerade durch die Zusammenarbeit von Militärhistorikern aus neun Ländern wur- de hier anlässlich des hundertsten Jahresta- ges des Ersten Weltkriegs ein hervorragender Überblicksband zu dem komplexen Gesche- hen dieses Seekriegs vorgelegt, in dem neu- este Erkenntnisse internationaler Forschung in zukunftsbezogenen Interpretationen vor- gestellt werden. Heinrich Walle MarineForum 9-2020 Peter Andryszak: Helgoland Maritim. Eine Insel in ihrem Element, Koehler im Maximilian Verlag, Hamburg 2018, 29,95 Euro, ISBN 978-3-7822-1314-1 Deutschlands einzige Hochseeinsel evoziert vielfältige Assoziationen: einst Lotsenstati- on und nationales Symbol, dann derbe Duty-Free-Tagesausflug-Domäne und mittlerweile etablierter Nationalpark. Andryszak verhandelt nicht bekannte Klischees und Schlagwörter, sondern den Mikrokosmos dieses Felsens in sei- ner maritimen Vielschichtigkeit. Er be- handelt ökologische, soziale und logis- tische Perspektiven sowie vorrangig die maritimen Technikaspekte dieses Eilan- des mit ihren authentischen Lebens- und Arbeitswelten. Die Schifffahrt ist Schwerpunkt seines Berichtens und Do- kumentierens, ohne die spezifische Tier- und Pflanzenwelt zu übergehen. Fotojournalist Andryszaks Motto: Nach- spüren; fühlen, als wenn man selbst da wäre und ungeteilte Aufmerksamkeit schenk- te. Gesucht: Gesteigerte Sensibilität über das Vordergründige hinaus. Ja, Helgoland ist be- kannt. Aber eben auch perspektivisch immer wieder anders. Thematisch gruppiert er die Insel an sich, Men- schen & Felsen sowie Zukunft & Mensch. Er schildert Tourismus und Besucher, die Natur der Vogel- und Robbeninsel, Flora und Fauna, Umweltprobleme jetzt und früher. Er fokus- siert die Bewohner aus maritimer Sicht: Häfen, Versorgung, Fischerei, Meereswirtschaft und F o r s c h u n g , Lotsen und Seenotretter sowie die Ma- rine. Und derer aller Schiffe. Im Besonde- ren oszilliert es um aktuel- le Fährschif- fe und Neu- bauten; denn Schiffe, Schiff- bau, Schiff- fahrt und da- mit verbundene Themen sind absoluter Fokus. So wird den Lesern beispielsweise ein Einblick in den Bau des Bäderschiffs MS HELGOLAND und des Helgoland-Katamarans HSC HALUN- DER JET gegeben. Das Porträt der Hochseeinsel skizziert somit sensible Wahrnehmungen dieses einzigarti- gen Teil Deutschlands in ökologischer, sozialer, maritim-technischer und touristischer Sicht. In der Summe mehr als ein Bildband, sondern genuiner Andryszak-Fokus und Mixtur aus mehrheitlich eigenen Bildern und qualifizier- tem Text. Eberhard Hemmen MarineForum 95. Jahrgang · 2020 Herausgeber: Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) www.deutsches-maritimes-institut.de Redaktion Chefredakteur (ViSdP): Holger Schlüter (hsc) Tel.: +49 (0) 170 99 91 002 E-Mail: 
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