MarineForum 95. Jahrgang · 2020 Herausgeber: Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) www.deutsches-maritimes-institut.de Redaktion Chefredakteur (ViSdP): Holger Schlüter (hsc) Tel.: +49 (0) 170 99 91 002 E-Mail: 
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Es ist auch Publikation der Marine-Offiziers-Vereinigung. Das MarineForum behandelt maritime Themen aus Politik und Wirtschaft mit den Schwerpunkten Außen- und Sicherheitspolitik, Rüstungswirt schaft sowie Seeverkehr. Die Berichterstattung bezieht sich auf maritime Geschehnisse in al- ler Welt. Schwerpunkte sind Schifffahrt und Schiffbau in Deutsch- land sowie die Deutsche Marine, histo rische Beiträge und Bespre- chungen zu fachbezogenen Büchern und Zeitschriften. ISSN (Allgemeinausgabe) 0172 – 8547 ISSN (Mitgliederausgabe) 0172 – 8539 50 Bücher Michael Stehr: Unbemannte Systeme und Cy- beroperationen: Streitkräfte und Konflikte im 21. Jahrhundert – Eine Einführung, Mittler im Maximilian-Verlag, Hamburg 2020, 19,95 Euro, ISBN: 978-3-8132-1103-0 In den Kriegen der vergangenen Jahrhunderte kam es wesentlich darauf an, wer die größte und mit den meisten Waffen ausgerüstete Streitmacht hinter sich versammeln konnte. Die fortschreiten- de Technologisierung machte jedoch auch vor den Streitkräften nicht Halt und so konnten solche Ar- meen eine dominante Stellung erringen, die über- legene oder gar völlig neue Waffen zum Einsatz brachten. Nun stehen mit der breiten Einführung unbemannter Systeme und der Nutzung von Cyber-Opera- tionen zwei weitere technologische Revolutionen vor der Tür. Michael Stehr gibt in seinem Band eine her- vorragende und detaillierte Einfüh- rung in diese Technologien. Dabei werden zunächst die Unterschiede zwischen ferngesteuerten, automa- tisierten und autonomen Systemen herausgearbeitet. Anhand vieler Beispiele zeigt der Autor, wie solche Mittel bislang zum Einsatz ka- men, welche Möglichkeiten sich mit ihnen bie- ten, aber auch, wo derzeit und in naher Zukunft die Grenzen gezogen werden müssen. Wie alle Technologien, so sind auch automatisierte und autonome Systeme nicht dem Militär vorbehalten und daher wundert es nicht, dass zivile Entwick- lungen und Anwendungsbeispiele einen breiten Raum einnehmen. Schließlich sind es gerade die finanzstarken und bekannten Hightech-Firmen, die ihre Entwicklungen mit großen Schritten vor- antreiben. Von den Errungenschaften wird schnell auch der militärische Komplex profitieren. Sobald die Technik zur Verfügung steht, kann sie relativ schnell und kostengünstig, vor allem aber in großer Anzahl zum Einsatz gebracht werden. Dabei sind Fehlleistungen nicht ausgeschlossen. Dies führt hi- nüber zum zweiten Teil des Buchs, der sich mit den rechtlichen und ethischen Problemen der neuen Technologien beschäftigt. Eingegangen wird dabei unter anderem auf Fragen, die sich aus dem Ein- satz unbemannter Seefahrzeuge ergeben. Noch komplexer stellt sich die Sachlage bei Cyberopera- tionen dar, denn diese werden verdeckt und in ei- nem für den Außenstehenden kaum einsehbaren Raum ausgeführt. Anders als bei einem konventio- nellen Krieg sind die erzielten Schäden meist nicht sichtbar. Zudem findet eine wirksame Regulierung mithilfe von Gesetzen oftmals ihre Grenzen. Zu einer Beschränkung bleiben ethische Grundsät- ze, die aber von Nation zu Nation anders bewer- tet werden und derzeit keine Allgemeingültigkeit besitzen. Stehrs Buch zeigt, dass längst noch nicht alle Fragen gelöst sind, die sich in Bezug auf den Einsatz unbemannter Systeme ergeben. So wie sich die zugrunde liegenden Technologien rasant weiterentwickeln, wird auch ein regelmäßiges Up- date dieses Werks unumgänglich sein. mb Jens Bald: Havarien, Hoffnungen, Helfer. Schiffsunglücke in der Emsmündung und vor Borkum, Rumeln Maritim, Hamburg 2019, 15,00 Euro, ISBN 978-3-00-061431-6 Seit der Mensch sich auf die hohe See wagte, sei es aus ökonomischen, kriegerischen oder touristi- schen Bestrebungen heraus, sah er sich mit Gefah- ren für Leib und Leben konfrontiert. Einem geogra- fischen Knotenpunkt dieses Risikos widmet sich Jens Bald in seinem Band „Havarien, Hoffnungen, Helfer“. In mehr als 25 Kapiteln verfolgt er die his- torische Entwicklung der Seenotrettung in der Emsmündung und vor Borkum. In diesem Kon- text legt er anschaulich Schiffunglücke und Rettungsunternehmungen von der Römerzeit bis heute dar, indem er vielsei- tige Quellen, Daten und Fakten zu einem informativen und zugleich spannenden Sujet arrangiert. Gleich zu Beginn seines Werkes geht er auf geografische Beson- derheiten in der Emsmündung und vor Borkum ein, um im Anschluss daran das Lotsenwesen in der Emsmündung zusam- menzufassen und auf den Bau von Ber- gungsstationen auf Borkum einzugehen. Anschlie- ßend zitiert er den römischen Geschichtsschreiber Tacitus, welcher ein Seeunglück der Römer in der Emsmündung dramatisch beschreibt. Auch auf die Situation im Mittelalter geht Bald, trotz der dün- nen Faktenlage, kurz ein, um so zu den ersten See- zeichen in der Emsmündung überzuleiten, die je- doch weitere Havarien nicht verhindern konnten, was auch Plünderer auf den Plan rief. Anschließend liegt Balds Schwerpunkt auf der Entwicklung von Rettungsmöglichkeiten als Reaktion auf weitere Unglücke vom 19. Jahrhundert an bis zu aktuellen Ereignissen in unserem Jahrtausend. Gekonnt ver- knüpft er dabei die politische und wirtschaftliche Lage Deutsch- lands mit der Gründung einer zentralen Rettungsgesellschaft, die örtliche Rettungsvereine zu- sammenführte. Der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff- brüchiger (DGzRS) widmet der Autor im Folgenden die Darstel- lung zahlreicher spannender Ein- sätze, wobei er technische Mankos und innovati- ve Neuerungen kritisch beleuchtet und auch die Auswirkungen des Kriegsgeschehens auf die Ret- tungsboote nicht außen vorlässt, etwa wenn alli- ierte Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg wiederholt Rettungsboote angriffen. Abschließend zeigt Bald die Entwicklung von Motorrettungsbooten zu See- notrettungskreuzern auf, sodass deren technische Vorteile und Einsatzbereiche deutlich werden. Be- trachtet man zusammenfassend die historische Bandbreite an genannten Quellen und Fakten, das abwechslungsreiche Arrangement aus sachtext- lichen Abschnitten, Augenzeugenberichten und auch literarischen Verarbeitungsansätzen, so liegt die Empfehlung dieser informativen, anschaulichen und spannenden Lektüre nahe. Dirk Sieg MarineForum 11-2020