Bücher Joe Copalman: Modern USMC Air Power. Aircraft and Units of the Flying “Leathernecks”, Harpia Publishing, 2020, 38,95 Euro, ISBN 978-1-9503940-2-99 Frei nach Woody Allen könnte man wohl sagen: „Alles, was Sie über die Flugzeuge und Helikopter des US Marine Corps wissen wollen, aber sich nie zu fragen getraut haben“. Das ist jedenfalls der Eindruck, den das aktuelle Buch von Joe Copalman macht. Wer lediglich technische Beschreibungen, Risszeichnungen und Daten erwartet, wird enttäuscht, denn die Publikation ist viel mehr. Das im Harpia-Verlag erschiene- nen Werk kommt in hochwertiger Papier- und Druckqualität daher und bietet auf über 250 Seiten einen detaillierten Einblick in das fliegende Gerät der US-Marineinfanterie, die den Rang einer Teilstreitkraft genießt. Gleichzeitig haben die globalen sicherheitspolitischen Um- stände und die nationale Verteidigungsplanung auch das Marine Corps nachhaltig ge- prägt. Die Seeluftstreitkräfte des USMC übernehmen neben Angriffs- und Transportauf- gaben auch wesentliche Aufgaben im teilstreitkräftegemeinsamen Ansatz. Diese werden im Buch ausführlich in Bild und Text dargestellt. Auch unbemannte Plattformen kommen zur Sprache, selbst der präsidiale Helikopter „Marine One“ wird besprochen. Copalman legt ein atmosphärisch dichtes Sachbuch dar, dessen Inhalt in sicherheitspolitischen und militärwissenschaftlichen Kreisen auch in Europa aufmerksam zur Kenntnis genommen werden muss. Lediglich die politisch-strategische Einordnung von Marineinfanterie-Luft- streitmacht (ein Wort, dass wohl so gut wie keinem politischen und militärischen Planer in BMVg, Marine und Seebatallion bislang je über die Lippen ging) wäre ausbaufähig, zumal die entsprechende Literatur dazu dies- wie jenseits des Atlantiks stark wächst. Anderer- seits ist sehr positiv hervorzuheben, dass sich der Verfasser in einem Eingangsbeitrag mit der Geschichte, der Organisationsstruktur und dem Trainings- und Ausbildungsbetrieb des USMC in der Luft befasst. Das bietet echten Mehrwert und ist ein Grund mehr, dem Werk eine große Verbreitung zu wünschen. Dr. Sebastian Bruns Axel Urbanke, Michael Rey: U 552. Das Boot der roten Teufel, Luftfahrtverlag-Start, 2020, 64,00 Euro, ISBN 978-3-941437-34-0 Mit U 552 hat Axel Urbanke ein so noch nicht gesehenes Werk über den U-Bootkrieg vorgelegt. Der Leser erhält hier zum ersten Mal eine ausführliche Einsatzdokumentation für ein Boot, sei- ne Besatzung und die beiden maßgeblichen Kommandan- ten, die von der Indienststellung am 6. Dezember 1940 bis zur Selbstversenkung am 5. Mai 1945 insgesamt 14 Feind- fahrten durchgeführt und überlebt haben. Kommandant auf den ersten zehn Feindfahrten bis zum 13. August 1942 war Erich Topp, einer der er- folgreichsten und am höchsten dekorierten U-Bootkommandanten der Kriegsmarine. Auf Grundlage von Kriegstagebüchern, persönlichen Aufzeichnungen und Fotoalben einiger Besatzungsmitglieder sowie Dokumenten von Kriegsberichterstattern, aber auch den Erinnerungen von Topp selbst ist es dem Verfasser gelungen, jede einzelne Feindfahrt detailliert im Ablauf zu beschreiben und in einer Karte darzustellen. Berei- chert werden die Ausführungen durch sehr reichhaltiges Fotomaterial. Unter den Feindfahrten ragt die sechste hervor, in deren Verlauf Topp am 31. Ok- tober 1941 den US-Zerstörer REUBEN JAMES im Zuge einer Geleitzugoperation ver- senkt – zu einem Zeitpunkt, als sich die USA auf See zwar de facto schon im Krieg mit dem Deutschen Reich befanden, de jure aber noch nicht. Bereits die letzten bei- den Feindfahrten des Bootes unter Topp bis August 1942 lassen dagegen Entwick- lungen erkennen, die zu den dramatischen Verhältnissen des Jahres 1943 führen: Ausweitung der Luftüberwachung, zunehmender Einsatz von U-Jagdgruppen und vor allem die immer häufigeren Umleitungen, mit denen Geleitzüge die erkannten U- Bootaufstellungen umgehen. So zeigt dieses außergewöhnliche Buch sehr eindringlich und schnörkellos den U- Bootkrieg, wie ihn eine Besatzung zwischen 1941 und 1944 erlebt hat, mit allen über- standenen Gefahren und dem durch sie verursachten Leid. Viktor Toyka 50 marineforum 3 – 2021 96. Jahrgang · 2021 Herausgeber: Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) Jadeallee 102, 26382 Wilhelmshaven Tel.: +49 (0) 4421 500 47 - 0 Fax: +49 (0) 4421 500 47- 29
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