Bücher Matthias Gretzschel: PEKING. Schicksal und Wieder- geburt eines legendären Hamburger Segelschiffes, Koehler im Maximilian Verlag, 2020, 29,95 Euro, ISBN 978-3782213844 Mit der Rückkehr der Viermastbark PEKING in ihren alten Heimathafen Hamburg am 7. September 2020 wurde die 1911 bei Blohm & Voss gebaute Viermastbark als wich- tigstes Objekt des künftigen Deutschen Hafenmuseums zu einem Wahrzeichen, das an Hamburgs maritime Ver- gangenheit erinnert. Matthias Gretzschel schildert in pa- ckendem Stil die wechselvolle Geschichte dieses Flying- P-Liners der Reederei Laeisz, über die Salpeterfahrt, die Wirren des Ersten Weltkriegs und den 1932 erfolgten Verkauf nach England, bis die PEKING 1975 als Museumsschiff in New York aufgelegt und beinahe verschrottet wurde. In besonderen Abschnitten berichtet der Autor von der Initiative des Deutschen Bun- destags zur Rettung und Rückführung nach Deutschland und der Restaurierung auf der Peters Werft in Wewelsfleth. Gretzschel hat hier keineswegs nur eine auf bloßen Fakten beruhende Schiffsgeschichte verfasst, sondern durch ihre gekonnte Einbettung in das wirtschafts- und technikgeschichtliche Umfeld eine solide Dokumentation vorge- legt. So konnte er aufzeigen, dass die Reederei Laeisz um 1900, als bereits das Dampf- schiff vorherrschte, noch gewinnbringend mit Segelschiffen operieren konnte. Das war möglich durch den Einsatz von Seglern, die technisch auf dem gleichen Entwicklungs- stand waren wie die zeitgleich gebauten Dampfschiffe. Segelschiffe, deren Takelagen nach ingenieurwissenschaftlichen Prinzipien gebaute Energiewandler für die optimale Nutzung des Windes als Antrieb waren. Zusätzlich wurde durch Nutzung der ozea- nografischen Forschungsergebnisse der Deutschen Seewarte von den Nautikern der Flying-P-Liner eine bis dahin unerreichte Leistungssteigerung ermöglicht. So war ein Schiff wie die stählerne Viermastbark PEKING nach damaligen Maßstäben ein Spit- zenprodukt der Schiffbautechnik. Der vorliegende Band besticht durch die Qualität seiner zahlreichen Abbildungen, vor allem der großformatigen Farbbilder. Er ist weit mehr als eine Augenweide, vielmehr eine solide schifffahrtsgeschichtliche Dokumen- tation. Damit ist das Buch nicht nur für Fachleute, sondern vor allem für maritim inte- ressierte Laien empfehlenswert und besonders als Weihnachtsgeschenk geeignet. HeiWa Bastian Giegerich, Maximilian Terhalle: The Res- ponsibility to Defend. Rethinking Germany’s strategic culture, Routledge, 2021, 21,55 Euro, ISBN 978-1032122731 Bastian Giegerich und Maximilian Terhalle veröffentlichen in der renommierten Adelphi-Serie des International Insti- tutes for Strategic Studies (IISS) ein Buch über „deutsche strategische Kultur“. Als deutsche Experten mit Praxiser- fahrung entscheiden sie sich bewusst für eine Publikation in Englisch beim unabhängigen IISS – dies verspricht eine kontroverse Lektüre! Bereits der Titel des Buches ist exzellent gewählt. Die Anleh- nung an die responsibility to protect (R2P), wie eine Mons- tranz vor sich hergetragen und selten mit Leben gefüllt, ist gewollt. Doch wo die R2P die Verantwortung für andere unterstricht, betont die res- ponsability to defend, dass sicherheitspolitisches Handeln immer im eigenen Interesse erfolgt und die politische Herleitung daher einen Eigenbezug haben muss. Die ersten Kapitel sind eine Bestandsaufnahme aus historischer, tagespolitischer und industriepolitischer Perspektive. Kompakt zusammengefasst und mit Zitaten aus dem angelsächsischen Raum angereichert, lohnt das Lesen. Sie legen die Grundlage für eine „neue strategische Denkweise“ und die vorgeschlagenen „Elemente für eine neue deut- sche Sicherheitspolitik“. Gerade in Hinblick auf die anstehende strategische Neuausrich- tung nach dem Afghanistan-Debakel eine lohnende Lektüre! Fabian Baumert 96. Jahrgang · 2021 Herausgeber: Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) Jadeallee 102, 26382 Wilhelmshaven Tel.: +49 (0) 4421 500 47 - 0 Fax: +49 (0) 4421 500 47- 29
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