Bücher Hans Karr: Deutsche Marine-Artillerie – Schiffs- und Küstenartillerie bis 1945, Motorbuch Verlag, 2022, 24,90 Euro, ISBN 978-3613044555 Lange Zeit bildeten Geschütze die markante Haupt- bewaffnung aller Marineschiffe. Es galt die Regel: Je größer, weitreichender, tödlicher und letztendlich auch imposanter die teils riesigen Waffen waren, desto größer die abschreckende Wirkung auf den Feind. Heute fährt die Deutsche Marine größtenteils Geschütze des Kalibers 76 Millimeter zur See, für die neuen Fregatten der Klasse 125 hat man sich seit Jahren erstmals wieder für 127 Millimeter entschie- den. Das ist jedoch kein Vergleich zu den gewalti- gen Rohrwaffen, die im Ersten und Zweiten Welt- krieg ihre das maritime Schlachtfeld dominierten. 8,8 Zentimeter galten damals als leichte Geschütze und waren zur Abwehr von kleinen Torpedobooten vorgesehen. Als Maß der Dinge galt Artillerie mit einem Kaliber von deutlich mehr als 30 Zentimetern. Die riesigen Nachfolger der BISMARCK-Klasse sollten sogar mit acht Geschützen des Kalibers 40,6 Zenti- meter ausgestattet werden. Hans Karr hat in seinem neuesten Buch alles Wissenswerte über diese todbrin- genden Waffen zusammengetragen. Er legt viele Details über Geschichte und Einsatz der Geschütze dar, beschreibt die Arbeit mit ihnen und fasst die techni- schen Daten prägnant zusammen. Außergewöhnlich ist jedoch die Zusammen- stellung vieler beeindruckender Bilder, die uns diese heute fast schon fremd wir- kenden Schiffe und Waffen nahebringen. Eine klare Buchempfehlung für alle an historischen Rohrwaffen interessierten Leser. Dieter Hartwig, Marinegeschichte auf dem Kieler Nordfriedhof, Gesellschaft für Kieler Stadtgeschich- te, 24,90 Euro, ISBN 978-3869354163 „Nicht alle sind tot, die begraben sind“ – wie der Invalidenfriedhof in Berlin für die Geschichte des preußischen Heeres wichtig ist, so ist es der Kie- ler Nordfriedhof für die verschiedenen deutschen Marinen. Damit hat er historisch für ganz Deutsch- land Bedeutung. In einer Stadt wie Kiel gibt es wenige solche Orte. Es war an der Zeit, diesen Schatz zu heben und weithin bekannt zu machen. Mit Feingefühl und Rücksicht auf die Toten hat Hartwig ein Bild von Schicksalen und Lebens- stationen von Offizieren und Soldaten der Mari- nen gezeichnet. Wie mit einem Punktierstil malt Hartwig die Marinegeschichte akribisch und um- fangreich nach, ohne dabei dunkle Stellen auszulassen. Eingestreute marinege- schichtliche Stichworte sind als Hintergrundwissen hilfreich und dienen auch zum Nachschlagen. Im Tod vereinen sich Herkunft, Laufbahnen, Dienstgrade und Zeiten. Das macht den Leser nachdenklich, ja bescheiden – eine Stimmung, die vom Autor bewusst oder unbewusst erschaffen wird. In einer zweiten Auflage könnte das Buch so erweitert werden, dass es als nützlicher Wegweiser über den Nordfriedhof dient. Derzeit sind die Ortsangaben hierfür leider zu vage. Insgesamt sind der Ansatz des Autors und sein Werk jedoch beeindruckend. Fazit: sehr empfehlenswert. Hubertus von Puttkamer 50 marineforum 3 – 2022 97. Jahrgang · 2022 Herausgeber: Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) Jadeallee 102, 26382 Wilhelmshaven Tel.: +49 (0) 4421 500 47 - 0 Fax: +49 (0) 4421 500 47- 29 
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