Bücher Anthony Dymock, Lutz Feldt, Patrick Hebrard, Fernando del Pozo, Ferdinando Sanfelice de Monteforte: Europe and the Sea – A continuing Story, Mittler im Maxi- milian Verlag, 2021, 29,95 Euro, ISBN 978-3813211108 Die Bedeutung der See für Europa Fünf pensionierte Vizeadmirale widmen sich in dem englischsprachigen Buch „Europe and the Sea – A continuing Story“ historischen und aktuellen wie per- spektivischen Aspekten des Umgangs von Europa mit seinen Meeren. Anthony Dymock, Lutz Feldt, Patrick Hebrard, Fernando del Pozo und Ferdinando Sanfelice di Monteforte ha- ben über Jahre in internationalen wie nationalen Verwendungen die Geschicke ihrer und die der NATO- und EU-Marinen entscheidend mitgeprägt. Als wise pen team waren sie nach ihrer Pensionierung zudem erfolgreiche Berater der EU bei Fragen zur Überwachung des Meeresraums und zur Arktis. Das Buch besticht nicht nur durch seine Aufmachung, sondern auch durch die übersichtliche Struktur und eine gut verständliche Sprache, die die Handschrift von Dymock trägt. Im ersten Teil des Buchs wird die historische Dimension beleuchtet, die den Expansions- und Forscherdrang der Europäer über die Jahrhunderte he- rausstellt. Die „Halbinsel Europa“ kam zu wirtschaftlichem Reichtum und politischer Macht und konnte sich so technisch wie auch wissenschaftlich weiterentwickeln. Das Meer erkannte man, nachdem man sich dessen Potenzial bewusst geworden war, als Chance und nicht mehr als limitierenden Faktor. Häfen entwickelten sich zu Drehscheiben des Handels und förderten so Prosperität. Dennoch entwickelten die bedeutenden Seefahrernationen Rivalitäten untereinander, die nicht selten zu krie- gerischen Auseinandersetzungen führten. Eine Übersicht über die bedeutendsten Forscherreisen des 18. und 19. Jahrhunderts beschließt das Kapitel. Im zweiten Teil des Buchs folgt eine Bestandsaufnahme der derzeit in der Euro- päischen Union verfolgten maritimen Projekte. So werden Themen wie Navigati- onssicherheit, maritime Sicherheit, Aufgaben der europäischen Marinen sowie die Bedeutung des europäischen Schiffbaus breit ausgeleuchtet. Die Aspekte Um- weltverschmutzung, Ausbeutung der Meere und deren Nutzung als Sportreviere diskutieren die Autoren ausführlich mit ihren Vor- und Nachteilen. Der dritte Abschnitt widmet sich in einer tiefgehenden Analyse den europäischen Strategien für Mittelmeer, Schwarzes Meer und Nordmeer, die Arktis sowie die Nord- und Ostsee. Hier ist die EU gefordert, mit den Mitgliedstaaten gemeinsame Richtlinien zu erarbeiten, um diese regional seas zu schützen und fair, aber auch sicher zu nutzen. Dem Thema Schutz wenden sich die Autoren in einem vierten Kapitel zu. Die Einbindung der europäischen Marinen in die NATO ist und bleibt essenziell. Deswegen ist es so wichtig, die Zusammenarbeit zwischen NATO und EU weiter zu festigen. Berechtigterweise stellen die Autoren fest, dass in zahl- reichen Staaten sea blindness vorherrscht. Dass Handelsrouten geschützt und beobachtet werden müssen, bedarf selbst in vom Export abhängigen Nationen immer noch Überzeugungsarbeit. Neben technischen Überwachungssystemen kann aber auch der Einsatz von Kriegsschiffen nötig werden, die zeitgemäß und kampfkräftig ausgestattet sein müssen. Dass gemeinsame Rüstungsprojekte im maritimen Umfeld zumeist an nationalen Befindlichkeiten scheitern, wissen wir längst. Und gerade deshalb sollten die Bemühungen nicht enden, einen gemein- samen europäischen Verteidigungsmarkt zu schaffen. Ein Fazit und eine Auswahlbibliografie beschließen den Band. Das Buch liest sich gut, weil es nicht anklagt oder anprangert. Stattdessen be- schreibt, analysiert und diskutiert es. Vor dem Leser entfaltet sich eine maritime europäische Gedankenwelt, die auf der Grundlage von Erfahrungen und Wissen weiterentwickelt wird. Beides haben die fünf Admirale fürwahr: Über 200 Jahre Berufserfahrung, die dem Leser hier begegnen. Das Buch sollte in keiner maritimen Bibliothek fehlen. Vielleicht entscheidet sich der Verlag ja noch für eine deutsche Übersetzung, um eine noch breitere, inter- essierte Leserschaft zu erreichen. Dr. Jörg Hillmann 50 marineforum 10 – 2022 97. Jahrgang · 2022 Herausgeber: Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) Deutsches Maritimes Institut e.V. (DMI) Jadeallee 102, 26382 Wilhelmshaven Tel.: +49 (0) 4421 500 47 - 0 Fax: +49 (0) 4421 500 47- 29 
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