Die Werften Finnlands haben jahrelang mit dem Bau hochwertiger Schiffe für Russland sehr gute Geschäfte gemacht. Damit ist jetzt Schluss. Wie die Helsinki Shipyard mitteilt, hat das finnische Außenministerium die Exportlizenz für die Lieferung eines großen Eisbrechers an einen russischen Kunden verweigert. Es wäre der größte und leistungsstärkste jemals in Finnland gebaute Eisbrecher geworden. Den Auftrag hatte bereits im Januar der russische Bergbaukonzern Norilsk Nickel erteilt, der den für den Dienst in Nordsibirien konzipierten Neubau mit dieselelektrischem Antrieb unter anderem auf dem Jenissei und in der Karasee einsetzen wollte. Er sollte Eis bis zu einer Dicke von zwei Metern brechen können und noch vor der Wintersaison abgeliefert werden. Ohne Ausfuhrgenehmigung wird daraus nun nichts.
Die Helsinki Shipyard, einst die leistungsfähigste Werft des Landes und seit 2011 zunächst teilweise und ab 2015 voll in russischem Besitz, hat, ähnlich wie die ebenfalls von russischen Eignern übernommene Pella Sietas Werft in Hamburg, weitgehend auf Geschäfte mit russischen Kunden gesetzt. Im Zuge der EU-Sanktionen gegen Russland nach dessen Überfall auf die Ukraine ist diesen Geschäften jedoch die Grundlage entzogen.
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