Die anstehende Fertigstellung von Nord Stream 2 wird Russland stärken
Hans Jürgen Witthöft
Die Diskussionen um die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 haben inzwischen Dimensionen angenommen, die mit ihrer offiziell kommunizierten Zielsetzung absolut nichts mehr zu tun haben.
Nord Stream 2 ist eine Pipeline, die parallel zu der 2011 in Betrieb genommenen Pipeline Nord Stream vom russischen Wyborg unter der Ostsee bis Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern verläuft. Beide Leitungen sind für Durchsätze von jeweils 55 Milliarden Kubikmeter ausgelegt. Bereits Nord Stream 1 war von Anfang an politisch heftig umstritten. Ursache war, dass sie als „Deal“ zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder angesehen wurde, der sich damit im Anschluss an seine Kanzlerschaft ein „Zubrot“ als russischer Gaslobbyist gesichert hatte. Dieser fade Eindruck verfestigte sich im Zusammenhang mit Nord Stream 2 und blieb mitbestimmend bei allen weiteren Diskussionen.
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