Die dänische Regierung hat eine Verordnung angekündigt, die ab dem 1. Juli 2025 das Einleiten von Schiffsabwässern aus offenen Abgasreinigungssystemen (Scrubber) in dänische Hoheitsgewässer verbietet.
Scrubber werden eingesetzt, um den von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) im Jahr 2020 festgelegten Grenzwert für den Schwefelgehalt von Abgasen einzuhalten. Derartige Abgasreinigungssysteme verwenden eine chemische Lösung (Seewasser und Natronlauge) um Schwefel aus den Rauchgasen zu „waschen“.
Im Waschwasser befinden sich dann Schwermetalle (Quecksilber, Blei, Arsen etc.), Nitrate, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Schwefel: Eine Gift-Mischung, die den pH-Wert verändert und das Wasser sauer macht! Weil es bei offenen Systemen keinen weiteren Reinigungsschritt gibt, wird dieses Waschwasser direkt ins Meer gepumpt. Ein einzelnes Schiff ist somit für mehrere hundert Kubikmeter stark kontaminierten Wassers pro Stunde verantwortlich. Das Problem wird also lediglich aus der Luft ins das Wasser verlagert.
Marineforum berichtete zur Studienlage und zur Funktionsweise von Scrubbern am 11.07.2023 - „Scrubber sind keine Umweltengel“.
Das dänische Umweltministerium erwartet, dass durch das Verbot der Einleitung von Waschwasser in die Meeresumwelt, die Giftstoffe erheblich verringert und deren Aufnahme in die Nahrungskette der Ozeane reduziert werden können. Gleichwohl bleiben Scrubber eine durch die IMO zugelassene Alternative und erlauben es den Reedern, weiterhin mit Schweröl zu fahren, anstatt in höherwertige und schwefelarme Kraftstoffe oder umweltfreundliche Antriebstechnologien zu investieren.
Im Rahmen dieses neuen Abkommens müssen Schiffe mit offenen Waschsystemen bis 2025, mit geschlossenen Waschsystem bis 2029 auf schwefelarmen Kraftstoff oder auf geschlossene Wäscher mit Nullemissionen umgestellt werden. Das Restprodukt aus diesen Nullemissionswäschern muss dann im Hafen entsorgt werden.
Nach dem Seerechtsübereinkommen kann eine Nation Auflagen für das Meeresgebiet bis 12 Seemeilen von der Küste entfernt erlassen. Gebiete darüber hinaus regelt die IMO. Dänemark drängt auf weitere, ähnliche Beschränkungen durch die Internationale Seeschifffahrtsorganisation, um für die gesamte Nord- und Ostsee zu einer verbindlichen Regulierung durch die Vereinten Nationen zu gelangen.
kdk
Source: gCaptain
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