Aus einer Pressemitteilung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz
Das BAAINBw hat mit der Firma Elektroniksystem und Logistik GmbH (ESG) einen Vertrag zur Lieferung von drei Systemen des unbemannten Drehflüglers "Sea Falcon" geschlossen. Die Systeme, deren Hauptkomponenten aus je zwei Luftfahrzeugen vom Typ Skeldar V-200 und einer Boden-Kontrollstation bestehen, werden vollständig in die Korvetten der Klasse K130 integriert.
Modernes Aufklärungsmittel für die Marine
Das System ermöglicht den Korvetten die Aufklärung und Identifizierung von Seezielen außerhalb der Reichweite der bordeigenen optischen Sensoren. Aufgrund seiner geringen optischen und akustischen Signatur - insbesondere im Nachtflug - erhält die Marine eine wesentliche Fähigkeitserweiterung bei der Bekämpfung von Piraterie und Waffenschmuggel im Seegebiet. Im Vergleich zu bemannten Bordhubschraubern ist das System für eine Missionsdauer von bis zu fünf Stunden ausgelegt und erfordert einen geringeren Platzbedarf an Bord und lässt niedrigere Wartungskosten erwarten.
Warum Pilotphase?
Anlässlich des Vertragsschlusses sagte der zuständige Projektleiter im BAAINBw: "Die der Serienbeschaffung vorgeschaltete Pilotphase gibt uns die Möglichkeit, die an die Aufklärung und Identifizierung im maritimen Einsatzgebiet gestellten hohen Anforderungen in einem integrierten Prozess qualitätsgesichert nachzuweisen. Damit stellen wir sicher, dass über den gesamten Projektverlauf eine hohe Planungssicherheit gewährleistet ist." Der Vertrag beinhaltet zudem die Bereitstellung von Ersatzteilpaketen, die Erstausbildung des technischen und fliegerischen Personals sowie die Einrichtung eines Ausbildungsstandorts für das System an Land innerhalb der nächsten vier Jahre.
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Erfreulicher und lang erwarteter Fähigkeitszuwachs - aber erst in vier Jahren? Die ersten Erfahrungen mit dem unbemannten Drehflügler an Bord der Korvette "Braunschweig" am Rande des UNIFIL-Einsatzes waren schon recht positiv. Natürlich brauchen jetzt operativ erforderliche Nachbesserungen, die Lösung von Zulassungsfragen und der Beginn einer Ausbildung für Einsatz und Wartung ein wenig Zeit. Aber wenn der "Sea Falcon" früher kommen sollte, dann melden wir uns wieder!
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