Im Kampf gegen die Piraterie vor Westafrika sollte die Schifffahrt erstmal nicht auf eine internationale Militärmission hoffen. Der Fokus liegt derzeit auf anderen Maßnahmen, die ihre Wirksamkeit allerdings erst noch unter Beweis stellen müssen.
Es ist mal wieder soweit: Die nigerianische Regierung setzt ein neues Anti-Piraterie-Programm, beziehungsweise ein Programm für maritime Sicherheit, auf – garniert mit vollmundigen Ankündigungen und zur Schau gestellter Zuversicht. Aus der maritimen Industrie und der Politik gibt es durchaus positive Reaktionen. Doch was wird aus dem Projekt Deep Blue (siehe unten), das die nigerianische Regierung zur Sicherung gegen Piraten bereits initiiert hat? Es wäre nicht das erste Mal, dass Theorie und Praxis oder Plan und Realität ein deutlich unterschiedliches Bild abgeben.
Fakt ist, der Golf von Guinea ist noch immer der weltweit größte Piraterie-Hotspot. Auch wenn es zwischenzeitlich positive Tendenzen gibt, sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass das Problem ausgemerzt ist. Laut dem International Maritime Bureau wurden allein in den ersten drei Monaten des Jahres 40 Seeleute entführt, 43 Prozent aller Vorfälle weltweit entfielen auf die Region vor Westafrika. Schon im vergangenen Jahr musste mit 130 Entführungen ein trauriger Rekord hingenommen werden.
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