Minenjagdboot „Datteln“ kehrt nach drei Monaten NATO-Einsatz wieder seinen Heimathafen Kiel zurück.
Das Boot war Teil eines der beiden ständigen Minenabwehrverbände der NATO, der „Standing NATO Mine Countermeasures Group 1“, kurz SNMCMG 1. Die Besatzung wird den Staffelstab an das Schwesterboot „Sulzbach-Rosenberg“ übergeben, das einen Tag später, am Donnerstag, den 15. April 2021 Kiel verlassen und sich als neuer deutscher Beitrag wieder dem NATO-Verband anschließen wird. Für die 42 Männer und Frauen der Besatzung der „Datteln“, darunter ein Soldat der US-Navy, war der zurückliegende Einsatz anstrengend, aber sehr erfolgreich. Unter der Führung von Korvettenkapitän Tanja Merkl (35) nahm die "Datteln" an Altlastensuchen in niederländischen, dänischen und lettischen Gewässern teil. „In jedem Manöver wurden wir fündig. Diverse Minen und Fliegerbomben wurden durch uns an sichere Orte verbracht. So wurden Pipelines, Unterwasserkabel und Naturschutzzonen geschützt. Aus meiner Sicht eine sehr erfolgreiche Force-Teilnahme“, so die Kommandantin. Mit Blick auf teils sehr schlechtes Wetter und so gut wie keinen Landgang in den Häfen ergänzt sie: „Die Besatzung hat sehr viel geleistet und viele Entbehrungen auf sich genommen“. Nach drei Monaten und über 6.200 Seemeilen (ca. 11.500 Km) kehrt diese nun heim und freut sich auf vier Wochen Urlaub. Die 43-köpfige Besatzung der „Sulzbach-Rosenberg“ wird ab Donnerstag zum internationalen Verband stoßen, zunächst zum Manöver „Open Spirit 2021“ in estnischen Gewässern, anschließend eine Übung mit finnischen und danach dänischen Marineeinheiten, bevor ab Anfang Juni die Teilnahme am US-Manöver „Baltops“ geplant ist. „Die Besatzung weiß, was auf sie zukommt, nachdem wir bereits im vorigen Jahr im gleichen NATO-Verband waren. Sie ist entsprechend motiviert und freut sich insbesondere auf die Zusammenarbeit im internationalen Rahmen“, so der Kommandant des Bootes, Kapitänleutnant Florian Förster (35). Im Rahmen der Einsatzvorbereitung wurde die gesamte Besatzung gegen das Corona-Virus geimpft. Die Heimkehr ist nach Abschluss des Manövers „Baltops“ für Mitte Juni geplant.
Fürsorge wegen COVID 19
Für die beiden Boote des 3. Minensuchgeschwaders ist der Wechsel zu diesem Zeitpunkt eher ungewöhnlich. Dahinter steckt die Entscheidung der Deutschen Marine, die Zeiten für solche NATO-Abstellungen, die im Normalfall bis zu einem halben Jahr dauern, für die nur relativ kleinen Minenjagdboote vorübergehend auf maximal drei Monate zu beschränken. Durch die Einschränkungen der weltweiten Corona-Pandemie besteht nämlich für die Besatzungen so gut wie keine Möglichkeit des Landgangs.
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Text: Deutsche Marine
Foto: PIZ Marine / Björn Wilke
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