MMIPVs von Damen Cape Town

MMIPVs von Damen Cape Town

Patrol Vessel für Südafrika bei Damen getauft

Am 12. Februar wurde das erste der drei neuen Multi Mission Inshore Patrol Vessels (MMIPV) der südafrikanischen Marine (SAN) getauft.  Die Bauwerft, Damen Shipyards Kapstadt (DSCT), betonte, dass das 62 Meter lange und 11 Meter breite Schiff die erste "Sea Axe"-Einheit ist, die in Südafrika operiert. Sea Axe ist ein von Damen patentiertes Design, das sich durch einen geradlinigen, axtförmigen Bug kennzeichnet. Die 1000 Tonnen verdrängenden Patrouillenboote ersetzen die bisherigen, wesentlich kleineren Schnellboote, die auf dem Design der israelischen Sa'ar-4-Klasse beruhten. Als erste der damals noch drei fahrenden Einheiten wurde SAS „Galeshewe“ (P 1567) im November des vergangenen Jahres außer Dienst gestellt.

Taufe bei Damen Cape Town

Taufe bei Damen Cape Town

Die Bewaffnung der Biro-Einheiten soll aus einem 20-mm Geschütz Super Sea Rogue von Reutech bestehen. Frühere Informationen sahen Denel’s doppelläufiges 20-mm-Geschütz GI-2 vor. Die Boote werden über je ein 7-Meter und ein 9-Meter RHIB verfügen. Das Achterdeck bietet eine zusätzliche Stellfläche für einen 20-Fuß-Container. Neben einer 40-köpfigen Besatzung bieten die Patrouilleneinheiten Unterbringung für bis zu 22 zusätzlichen Personen.

Das Projekt Biro sah ursprünglich drei Küsten- und drei bis sechs Offshore-Patrouillenschiffe (OPV) vor. Aufgrund fehlender Haushaltsmittel wurde das Programm auf drei MMIPV reduziert. Armscor, die südafrikanische Beschaffungsbehörde, vergab im Januar 2018 den Auftrag an Damen Shipyards Cape Town, eine Tochter der niederländischen Werftengruppe Damen. Trotz anfänglicher Skepsis angesichts der Covid-19-Situation blieb es bisher beim eingeschlagenen Zeitplan. Das erste Boot mit der Hullnumber P 1571 soll noch 2021 in Dienst gestellt werden. Im Abstand von je einem Jahr sollen die Schwesterschiffe folgen. Das 1,5-Milliarden-Rand-Projekt (91 Millionen Euro) wurde nach Abschluss des strategischen Verteidigungspakets (u.a. vier Meko-Fregatten, drei U-Boote) nach einigen Anläufen auf den Weg gebracht. Für Südafrika besteht ein Bedarf an kleineren Einheiten, zum Teil zur Entlastung der größeren, zum Teil als Ersatz für obsolet gewordene ältere. Dabei geht es um ein kosteneffektives und zielgerichtetes Vorgehen gegen Kriminalität in den ausgedehnten Küstengewässern (2500 km Küstenlinie) und der erweiterten maritimen Wirtschaftszone Südafrikas, in der Schmuggel und illegale Fischerei an der Tagesordnung sind. Wobei das Interesse über Südafrika als wirtschaftlicher und industrieller Hub im südlichen Afrika hinausgeht. Daher sind konzeptionell immer die möglichen Auswirkungen auf die Sicherheit des Seeverkehrs in der südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft SADC, im übrigen Afrika und darüber hinaus zu berücksichtigen.

Text: Hans-Uwe Mergener; Abbildungen: Damen Shipyards

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