Mittlerweile ist die „Reina Ysabel“ unbeschadet im polnischen Gdynia eingelaufen, um dort die 200 Tonnen spanischen Materials für die ukrainischen Streitkräfte zu entladen.
Das erst kürzlich beim spanischen Heer in Dienst gestellte, aber von der Armada betriebene ehemals zivile Ro-Ro-Transportschiff ist vollgestopft mit Material und Munition und hat unter anderem 30 spezielle Militär-LKW und 10 leichtgepanzerte geländegängige Jeeps (VAMTAC) geladen. Es soll die bisher umfangreichste Lieferung Spaniens zur Unterstützung der Ukraine sein.
Nichtmilitärische Hilfe
Hinzukommen nahezu fünfzig forensische Fachleute, die den ukrainischen Gerichtsmedizinern bei der Ausgrabung, Dokumentation und Identifizierung der Leichen in den Massengräbern in den von russischen Truppen verlassenen Gebieten zur Hand gehen sollen.
Politischer Eklat
Die spanische Marine plante die Absichten und die Transit-Route der „Ysabel“ unter striktester Geheimhaltung und führte bereits unauffällig den Beladungsvorgang in Rota durch. Sie staunte nicht schlecht, als der spanische Premierminister Pedro Sanchez in Kiew während seines Besuches dort am 21. April voller Stolz und ganz freimütig bei einer Pressekonferenz verkündete, dass es die „Reina Ysabel“ sei, die die 200 spanischen Tonnen in die Danziger Bucht transportiere.
Zusatzausrüstung
Dem Heerestransporter war für diese Überfahrt durch Biscaya, Ärmelkanal, Nord- und Ostsee bereits ein Interventionsteam der Marineinfanterie zugeordnet worden, um bewaffnet agieren zu können, sollte sich jemand dem Schiff in den Weg stellen. Nun wurde auf die Schnelle auch noch ein Schiffstaucher-/Kampfschwimmer-Team eingeschifft, um bei Unregelmäßigkeiten im Rahmen der Überfahrt den Rumpf absuchen und bei Aufenthalten sichernd tätig sein zu können. Auch wenn die „Ysabel“ sich in NATO-Gewässern bewegt – die öffentliche Drohung des russischen Staatspräsidenten gegen jeglichen Waffentransport auf dem Seeweg Richtung Ukraine steht weiterhin im Raum – auch weit entfernt vom Schwarzen Meer.
Erhobenen Hauptes – aber mit Allen verscherzt
Zugutezuhalten ist dem spanischen Premier, dass er diese Entscheidung zur Unterstützungsleistung für die Ukraine alleine ohne den linksextremen Koalitionspartner Podemos getroffen hatte. Nur so wurde die Lieferung erst möglich. Eine Flucht nach vorne in die Öffentlichkeit ist riskant, aber manchmal eben unumgänglich! Oder einfach nur ein Fauxpas? Nicht nur die spanische Marine ist verärgert, auch die politischen Flügel weit links und weit rechts der Mitte sind entrüstet!
Ende gut - Alles gut
Wie anfangs gesagt, die „Reina Ysabel“ hat vor zwei Tagen den Zielhafen unbehelligt erreicht und ihre Fracht ist auf dem Weg zum Empfänger.
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