Zur Einordnung vorweg: Die amerikanischen „amphibious assault ships“ zunächst der „Wasp“-Klasse (LHD 1-8, in Dienst 1989 bis 2009), dann nachfolgend der „America“-Klasse (LHA 6-8, in Dienst 2014 bis 2024), sind 260 Meter lange und 40.000+ Tonnen große Flugdeck-Träger zur Unterstützung von Landungsoperationen der US-Marines. Obwohl sie sich in den Silhouetten nahezu gleichen, veränderten sich über die Zeit die Einrichtungen auf und unter Deck mit den sich entwickelnden Luftkampf- und -transportvehikeln: Vom Hubschrauber zum Schwenkrotorflügler und vom Senkrechtstarter MV-22 Osprey zum Short-takeoff-vertical-landing F35-B Joint Strike Fighter (STOVL) inklusive des projektierten Air Combat Element der Marines.
Amphibische Flugzeugträger
Während von den acht Schiffen der „Wasp“-Klasse nach dem Totalverlust der „Bonhomme Richard“ nach dem tagelangen Brand an der Pier in der Naval Base San Diego in 2020 sich nur noch sieben in Dienst befinden, sind erst zwei Einheiten der „America“-Klasse in Dienst gestellt (LHA 6 und 7, Typschiff und USS Tripoli) und zählen zum ersten Los (flight 0). USS Bougainville (LHA 8) des nächsten Loses (flight 1) befindet sich bei Huntington Ingalls Industries (HII) in Pascagoula, Mississippi im Bau – und für die Nummer 9 hat der Secretary of the Navy (SecNav), Carlos del Toro, unmittelbar vor Baubeginn den Namen festgelegt: LHA 9 soll nach der irakischen Stadt „Fallujah“ benannt werden, um die es in 2004 die beiden blutigsten Kämpfe des Irak-Krieges gegeben hatte.
Battle of Falujah
In der „First Battle of Fallujah“ im April 2004 sollten Aufständische gestellt werden, die für die Ermordung von vier US-Auftragnehmern verantwortlich gemacht wurden. Der zweite Kampf um Falludscha (7.11. bis 23.12.2004) diente der Rückgewinnung der Kontrolle über die Stadt. U.S. Marines und Koalitionskräfte verloren über 100 Soldaten, 600 wurden verwundet – die „Operation Fury“ war die verlustreichste Offensive seit der Schlacht um Hue-City in den Tagen des Vietnam-Krieges.
Zweites Baulos
Bei den beiden amphibischen Angriffsträgern des zweiten Loses, „Bougainville“ und „Fallujah“, werden auch wieder Buchten im Heck eingebaut, in die kleinere Landungsboote und Luftkissenfahrzeuge einfahren können. Als Einzelfahrer werden sie dadurch von begleitenden Docklandungsschiffen der „Whidbey“- und „San Antonio“-Klassen unabhängiger, insbesondere in den vermehrt auftretenden humanitären Einsätzen infolge weltweiter Klimaveränderungen.
0 Kommentare