Die US-Firmen Boeing und Northrop Grumman haben im Simulator erstmals eine komplexe Zusammenarbeit zwischen menschen- und maschinengesteuerten Flugzeugen erprobt. Zum Einsatz bei diesem manned-unmanned teaming (MUM-T) kamen ein transportabler Simulator der E-2D von Northrop Grumman und dem virtuellen Gespann einer F/A-18 mit der MQ-25 von Boeing. Erprobt wurden fortgeschrittene Einsatzkonzepte, wie sie bei den Geschwadern auf einem Flugzeugträger durchgeführt werden können. Hierzu gehörten der Einsatz der E-2D in einer Command-and-Control-Rolle als „Tanker King“, während die unbemannte MQ-25 Kraftstoff an eine F/A-18 Super Hornet abzugeben hatte. Bei dieser MUM-T-Operation wurden sowohl auf der simulierten E-2D als auch auf der MQ-25 nur die vorhandene Steuerungssoftware eingesetzt. Die beteiligten Simulatoren waren verbunden über einen Datenlink.
„Zwei unserer wesentlichen Resultate aus diesen frühen Demonstrationen sind, dass MUM-T zwischen einer MQ-25, einer E-2D und einer F/A-18 mit minimalen Anpassungen möglich ist und dieses System für Einsätze mit einer MQ-25 grundsätzlich geeignet ist“, sagte ein Boeing-Ingenieur.
In weiteren Tests wurde erfolgreich demonstriert, dass sowohl von der E-2D als auch von der F/A-18 aus Einfluss auf Flugprogramme der Drohne genommen werden kann. Aus der Ferne wurden beispielsweise das zugewiesene Einsatzgebiet oder die Flugroute umprogrammiert. In einem letzten Schritt konnten sogar mithilfe „traditioneller“ Kommandos der menschlichen Bediener die Drohne im autonomen Modus gesteuert werden. Während eines Einsatzes könnte sich damit der Arbeitsaufwand des Piloten zur Kontrolle der zugewiesenen Drohne erheblich reduzieren.
Unterstützt und finanziert wurden die Tests vom Office of Naval Research mit dem Ziel, unbemannte Systeme wie die MQ-25 zukünftig möglichst tief in die Einsätze auf einem Flugzeugträger einzubinden.
Text: mb; Photo: Boeing
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