The tailor opens the ceremony. Photo: Jürgen Howaldt (2008/13) CC BY-SA 2.0

The tailor opens the ceremony. Photo: Jürgen Howaldt (2008/13) CC BY-SA 2.0

Bremen - Ice betting festival raises record amount for DGzRS

14. Feb 2025 | Headlines, News, Shipping | 0 Kommentare

Die Eiswette in Bremen – Eine einzigartige Tradition

Bremen hat, was andere Städte nicht haben: Eine Eiswette auf eine zugefrorene Weser im Januar. Doch seit fast 80 Jahren ist die Weser nicht mehr richtig zugefroren. So hieß es auch in diesem Jahr wieder: „De Werser geiht“ (Die Weser ist nicht zugefroren).

Während des Spektakels werden Spenden für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gesammelt.

Fast geschlossene Eisdecke mit noch zerstörter Weserbrücke, Winter 1946/1947. Bild: Staatsarchiv Bremen/US Army Signal Corps

Fast geschlossene Eisdecke mit noch zerstörter Weserbrücke, Winter 1946/1947. Bild: Staatsarchiv Bremen/US Army Signal Corps

Die Geschichte der Eiswette

Erstmals wurde die Wette im November 1828 abgeschlossen. 18 Herren, darunter Bremer Kaufleute, wetteten, ob die Weser bis Januar 1829 zufrieren würde. Der Wetteinsatz: Ein gemeinsames Kohlessen.

Seit 1928 findet die Eiswettprobe jährlich am 6. Januar statt – dem Dreikönigstag. Mit dabei sind ein Schneider, die Heiligen Drei Könige und weitere Herren in Schwarz. Besonders spannend: Der Schneider überprüft mit einem Bügeleisen, ob die Weser wirklich zugefroren ist. Ist sie das nicht, verliert er die Wette.

Inszenierung

Trotz strömenden Regens verfolgten auch in diesem Jahr wieder Hunderte Schaulustige das Spektakel am Weserufer. Bei einer Lufttemperatur von plus elf Grad Celsius war die Wettfrage allerdings schnell geklärt. Aber für Erstaunen sorgte der pünktliche Auftritt des Schneiders, denn der Ablauf sieht eigentlich vor, dass der Schneider zu spät kommt. Über die Weser kam er später, wie üblich, mit einem Boot der DGzRS.

Der Schneider setzt über mit DGzRS-Tochterboot. Foto: Jürgen Howaldt (2008/17) CC BY-SA 2.0

Der Schneider setzt über mit DGzRS-Tochterboot. Foto: Jürgen Howaldt (2008/17) CC BY-SA 2.0

Was vor fast 200 Jahren als lustige Idee Bremer Kaufleute begann, hat sich zu einem einzigartigen gesellschaftlichen Ereignis entwickelt. Jeweils am dritten Samstag im Januar sind beim Eiswettstiftungsfest rund 800 zahlungskräftige Gäste geladen, um den Wetteinsatz, ein schmackhaftes Kohl- und Pinkel-Essen zu vertilgen und zugunsten der Seenotretter zu spenden. Beim 196. Eiswettfest am 18. Januar 2025 im Congress Centrum Bremen erbrachte die Spendierlaune die Rekordsumme von 607.764 Euro.

Seenotretter

Sie fahren raus, wenn andere reinkommen, und sind rund um die Uhr und bei jedem Wetter im Einsatz. Sie zählen 60 Rettungseinheiten und 55 Stationen. Mit einer Crew aus 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 800 Freiwilligen sind die Seenotretter auf Nord- und Ostsee unterwegs. Jahr für Jahr rund 2.000 Einsätze, die ausschließlich durch Spenden finanziert werden. Und die größte Einzelspende wird alljährlich beim Eiswettfest gesammelt.

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