Was im September 2019 optimistisch begann, was die Terminkalkulation betrifft, scheint nun langsam ein Ende zu finden.
Mit zwei Jahren Verspätung wurde am 23. Mai das neue integrierte Marine-Einsatz-Rettungszentrum (iMERZ) auf seine Plattform, Einsatzgruppenversorger (EGV) "Frankfurt am Main", verbracht. Der Bau des als festen Deckshauses konzipierten Rettungszentrums hatte im September 2019 begonnen. Die damaligen Planungen gingen von einer Integration auf der „Frankfurt am Main“ im Frühjahr 2020 aus.
Im Grunde handelt es sich bei dem iMERZ um ein komplettes Krankenhaus, bestehend aus einer Krankenstation, zwei OP-Sälen, einem Röntgenraum, einer Zahntechnik-Abteilung und diversen Laboren. Entsprechend ist es als festes Deckshaus für die Einsatzgruppenversorger konzipiert und ersetzt die bisherige containerisierte Lösung. Während German Naval Yards für die Konstruktion und die Integration des iMERZ verantwortlich zeichnet, wird die medizinische Ausstattung von ZEPPELIN MOBILE SYSTEME (ZMS), Meckenbeuren (Bodenseekreis), beigestellt und beinhaltet modernste Medizintechnik.
Definierte Lücke
Die Marine verfügte bis 2015 über zwei Marine Einsatzrettungszentren (MERZ). Ein MERZ besteht aus 26 20- und 30-Fuß-Containern, die zweistöckig an Oberdeck installiert wurden. Bei einem Brand wurden 2015 die Container zerstört. Die getrennt untergebrachte Ausstattung blieb unversehrt.
Nach der nun zu erfolgenden endgültigen Einrüstung des iMERZ soll die „Frankfurt am Main“ spätestens Ende Juli die Werft verlassen und dann zusammen mit „Berlin“ und „Bonn“ der Marine zur Verfügung stehen. Derzeit ist, so das BAAINBw, geplant, die Schwesterschiffe im Rahmen einer der nächsten planmäßigen Instandsetzungen mit ihrem iMERZ auszustatten. Damit schließt sich eine seit Jahren bestehende Fähigkeitslücke. Ein Grund für die Verzögerung wurde nicht bekannt gemacht.
Der Einsatzgruppenversorger „Bonn“ befindet sich seit 20. Mai 2022 auf dem Weg in die Ägäis, um sich dort der Standing Nato Maritime Group 2 (SNMG 2) anzuschließen.
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