Die norddeutsche NVL Group (Naval Vessels Luerssen) informierte zum Wochenende in einer Pressemitteilung über die Modernisierung ihrer Werftinfrastruktur am Standort Wolgast. Durch eine Investition von rund 15 Millionen Euro in eine Dock-Überdachung, für die gerade der Grundstein gelegt wurde, soll in Zukunft witterungsunabhängiger Schiffbau ermöglicht und moderne Standards im Umwelt- und Arbeitsschutz gesetzt werden.
Gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer ließen NVL-CEO Tim Wagner und Peene Werft Geschäftsführer Harald Jaekel heute als Symbol der Grundsteinlegung eine Zeitkapsel in das Fundament ein. Mit der für Ende 2023 geplanten Fertigstellung der Überdachung des Trockendocks können verschiedenste schiffbauliche Arbeiten durchgeführt werden ohne dafür zeitaufwendige Einhausungen von Booten und Schiffen vornehmen zu müssen. Auch Lärm- und Emissionsbelastung sind dadurch weiter zu reduzieren und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich bessere Arbeitsbedingungen zu bieten.
In der nach alter Tradition zum Schutz gegen böse Geister und eventuelle Bauwidrigkeiten in das Fundament eingelassenen Zeitkapsel befinden sich der Bauplan, eine aktuelle Tageszeitung und ein paar Münzen. Die Gesamtlänge der über dem Dock entstehenden 41 Meter hohen und 37 Meter breiten Halle beträgt 135 Meter und ist mit zwei Laufkranen, davon einer mit einer Tragfähigkeit von 160 Tonnen, und zwei Giebeltoren ausgestattet. Für den Modulbau können die Krane bis zur gegenüberliegenden Schiffbauhalle 1 fahren. Um extern gefertigte Großmodule einschwimmen zu können, bleiben die letzten 40 Meter des Docks offen.
Die Dock-Überdachung, die überwiegend mit regionalen Baufirmen und Lieferanten realisiert wird, soll vom Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern mit 800.000 Euro unterstützt werden. Die Schweriner Landesregierung sieht das Bauvorhaben als einen Beleg für das entschlossene Festhalten der NVL Group am Land und am Standort Wolgast. Das Vorhaben trägt zur Sicherung von Industriearbeitsplätzen und auch der beruflichen Ausbildung in der Region Vorpommern bei, denn der Schiffbau ist für das Land ein industrieller Kern und bleibt von hoher Bedeutung, sowohl wirtschafts- als auch beschäftigungspolitisch.
Originalton NVL:
"Wir als Spezialist im Bau komplexer Marineschiffe und Küstenwachboote und als langjähriger Partner der Deutschen Marine haben die Verantwortung, hierfür konstruktive und schiffbauliche Lösungen zu finden. Um dies zu ermöglichen, brauchen wir neben klugen Köpfen technisch optimal ausgestattete Werftstandorte. Hier entwickeln wir unsere Produkte, hier bauen und erproben wir sie. Unsere Werften sind das Herzstück unserer Gruppe – entsprechend investieren wir zielgerichtet und bedarfsgerecht. … Die neue Halle ist hinsichtlich der Ausmaße, der Bekranung und des weiteren technischen Equipments an den Anforderungen aktueller Neubau- und Reparaturprojekte ausgerichtet. Folgerichtig werden wir die neue Infrastruktur in den Bau der neuen Fregatten der Klasse 126 für die Deutsche Marine integrieren.“
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