Niederlande warnen vor russischen Aktionen an maritimer Infrastruktur
In den Niederlanden haben die staatlichen Sicherheitsorgane eine mögliche Sabotageaktion gegen maritime Installationen in der Wirtschaftszone des Landes vereitelt. Diese Aktivitäten sollen im „im vergangenen Herbst“ stattgefunden haben, so Generalmajor Jan Swillens, Direktor des niederländischen Militärischen Nachrichten- und Sicherheitsdienstes (MIVD),In einer Unterrichtung für die Medien berichtete am 20. Februar 2023 Generalmajor Jan Swillens, Direktor des niederländischen Militärischen Nachrichten- und Sicherheitsdienstes (MIVD), in einer Pressemitteilung vom 20. Februar.
In Zusammenarbeit von Auslands- und militärischem Nachrichtendienst mit Küstenwache und Marine der Niederlande konnte der nachrichtendienstliche Einsatz eines russischen Schiffes zur Kartierung von Energieinfrastrukturen vor der Küste gestört werden. Details zum Schiff wurden nicht mitgeteilt, ebenso wenig gab es Angaben zu Ort und Zeit des Vorfalls. Zu einem direkten Angriff in Form einer Sabotageoperation sei es nach bisherigen Feststellungen nicht gekommen.
An einer Eskorte nicht interessiert, sei das russische Spionageschiff abgelaufen, so der Chef des militärischen Nachrichtendienstes. Er räumte allerdings ein, dass zwar russische Aktivitäten in der Nordsee schon länger bekannt seien, deren Ziele und Hintergründe jedoch bisher nicht klar erkennbar waren. Nun sei zum ersten Mal eine Aktion gegen einen Windpark beobachtet und unterbunden worden. „Wir müssen davon ausgehen, dass sie sehr daran interessiert sind, wie sie diese Energieversorgung stören können.“
Zur Einordnung
Mit der völkerrechtswidrigen Invasion Russlands in die Ukraine hat sich die Bedrohungseinschätzung kritischer Infrastruktur, zu denen Energieversorgungssysteme, Pipelines und Unterwasserkabel gehören, deutlich verschärft. Spätestens die Sabotageakte gegen die beiden Nordstream-Pipelines haben die unterseeischen Sicherheitsaspekte unmittelbar in die öffentliche Wahrnehmung katapultiert. Windenergieparks und andere Kollektorsysteme auf dem Meer leisten zunehmend einen wichtigen Beitrag bei der Versorgung von Haushalten und Industrie mit Energie. Nur ein möglichst störungsfreier Betrieb kann eine stabile Versorgung gewährleisten.
Niederlande
Die Niederlande unterhalten in ihrer Ausschließlichen Wirtschaftszone größere Windparks vor der Provinz Noord-Holland und ca. 160 Gas- und Öl-Förderplattformen, einige davon auch in den niederländischen Hoheitsgewässern. Zurzeit werden in See 3 Gigawatt (GW) generiert. Neue Anlagen vor der Küste von Zeeland sind im Bau oder in der Entwicklung, die nach ihrer Fertigstellung bis 2030 eine Gesamtkapazität von etwa 21 GW erreichen sollen.
North Sea
Die Nordseeanrainer von Belgien bis Dänemark haben sich darauf verständigt, den Bau von Windparks in der Nordsee zu beschleunigen und auszuweiten. Bis 2030 sollen 65 GW produziert werden - bis 2050 wird eine Gesamtkapazität von 150 GW in der Nordsee angestrebt.
Deutschland
In Deutschland steht momentan der Schutz der LNG-Terminals in der Diskussion. Für sie gelten, so Recherchen des ZDF, geringere Schutzstandards. Dabei liegt die Anlage in Lubmin an der Ostsee quasi auf dem Präsentierteller für russische Übergriffe.
Quelle: marineschepen.nl
Danke für diese Veröffentlichung. Langsam scheint ja auch Politik bei diesem Thema aufzuwachen.