Die Luna ist eine rund 115 Meter lange gebaute Megayacht. Ihr erster Eigentümer war der russische Milliardär Roman Abramowitsch.

Die Luna ist eine rund 115 Meter lange gebaute Megayacht. Ihr erster Eigentümer war der russische Milliardär Roman Abramowitsch.

Oligarchen Yachten gesucht

26 Apr 2022 | Headlines, News, Shipping | 0 Kommentare

marineforum.online berichtete bereits, wie sehr Menschen sich – oft schadenfroh – für den Verbleib der Oligarchen Yachten interessieren. Weltweit ist das Interesse in Chatrooms, Blogs und auf Social Media ein heisses Thema.

Der 19-jährige US-Amerikaner Jack Sweeney hat damit nun auch ein neues Hobby gefunden. Er hat vorher furchtlos auch die Daten von Elon Musks Flügen in Privatjets veröffentlicht, was den kapriziösen Elon furchtbar geärgert haben soll. Im Zuge der Ukraine-Krise hat der junge Mann die Flüge russischer Oligarchen getrackt. Dieses Spotting ist ein Hobby Vieler, man schaue nur auf Flugradar24.eu.

Sein neues Hobby widmet sich den Superyachten der Oligarchen. Das ist hochaktuell, weil diese seit Wochen Gegenstand der internationalen Sanktionen gegen Russland sind. Mehrere Yachten wurden bereits beschlagnahmt, auch im Hamburger Hafen liegen momentan russische Luxusboote fest und dürfen nicht auslaufen: die „Dilbar“ und die „Luna“.

Sweeney hat bei Twitter /RussiaYachts 18 Oligarchen und deren Yachten gelistet. Dazu gehören unter anderem auch Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch und Wladimir Putin selbst. Bei der Yachten-Jagd ist es aber schwerer als bei Flugzeugen, weil Flugrouten öffentlich sind.

Die Yacht „Clio“, die mit dem russischen Aluminium-Tycoon Oleg Deripaska in Verbindung gebracht wird, ist am Samstag in einer Bucht in der Nähe des südwesttürkischen Ferienortes Göcek eingetroffen, da sich immer mehr russische Milliardäre auf den Weg in die Türkei machen, um den westlichen Sanktionen wegen der russischen Invasion in der Ukraine zu entgehen. Die 239-Fuß-Yacht befand sich vorher mindestens zwei Monate lang im Indischen Ozean. Nach erfolgreicher Durchfahrt durch den Suez und Einfahrt ins Mittelmeer übermittelte „Clio“ die AIS-Meldung "Bewaffnete Sicherheit an Bord". Die Ankunft ist die Dritte, nachdem zwei Superyachten des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch in türkischen Häfen angelegt haben.

Als die Superyacht „Tango“ letzte Woche auf Betreiben der USA von Spanien beschlagnahmt wurde, bedeutete dies einen viel beachteten Sieg für die KleptoCapture-Einheit des Justizministeriums, eine neue Gruppe, die gegründet wurde, um das Vermögen sanktionierter russischer Oligarchen und anderer Personen aufzuspüren, die Präsident Wladimir Putin nahe stehen. Unangenehm ist nur, dass nun die Behörden draufzahlen. Die Beschlagnahmung des 95-Millionen-Dollar-Schiffs des russischen Milliardärs Viktor Vekselberg hat zur Folge, dass der Staat die Bezahlung des Unterhalts für die Jacht übernehmen muss. Das verlautete aus der New Yorker Bundesstaatsanwaltschaft.

Mehr als ein Dutzend Superyachten mit einem Gesamtwert von etwa 2,3 Milliarden Dollar wurden in den vergangenen sechs Wochen in europäischen Häfen beschlagnahmt oder eingezogen, als Teil der umfassenden Sanktionen, die gegen russische Milliardäre nach dem Einmarsch des Landes in der Ukraine verhängt wurden. Der Unterhalt von Yachten ist kostspielig. Daumenregel ist, dass die jährlichen Betriebskosten einer Superyacht sich in der Regel auf etwa 10 % des Wertes des Schiffes belaufen, im Fall der Tango also auf etwa 9,5 Millionen Dollar. In Deutschland beschlagnahmten die Behörden diese Woche die größte Yacht der Welt, die "Dilbar" von Alisher Usmanov, die vom US-Finanzministerium auf 600 bis 750 Millionen Dollar geschätzt wird.

Quelle: Reuters, Twitter, yahoo, Bloomberg

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