Vor 100 Jahren tagte die Washingtoner Konferenz zur Begrenzung der Marinerüstung. In ihrem Verlauf wurden drei wichtige Verträge vereinbart, die die politische und militärische Lage im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs prägten.
Kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs zeichnete sich neues Konfliktpotenzial unter den Siegermächten ab. Die bedeutendsten Faktoren waren das ausufernde Wettrüsten unter den verbleibenden Seemächten sowie die strategische Konkurrenz dieser Staaten im Pazifikraum. Hierzu zählte auch die Gefahr einer Aggression gegen das politisch und militärisch schwache China.
Die Lage in China war besonders prekär. Das Land hatte sich politisch auf die Seite der Entente-Mächte im Ersten Weltkrieg gestellt; mehr als hunderttausend Chinesen dienten als nicht-militärische Unterstützungskräfte für die britischen und französischen Streitkräfte. Die erhoffte Anerkennung der vollständigen territorialen Souveränität Chinas durch die Siegermächte blieb allerdings aus. Intern blieb das Reich der Mitte zwischen verfeindeten politischen Bewegungen und zahllosen territorialen Warlords gespalten.
Zusammengenommen bargen diese Entwicklungen die Gefahr eines neuen militärischen Großkonflikts, diesmal im pazifischen Raum. Angesichts dieser Lage drängte eine Gruppe von US-Senatoren Präsident Warren Harding, Abrüstungsgespräche mit den beiden stärksten Konkurrenten der USA auf dem Marinesektor, Großbritannien und Japan, einzuleiten.
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