Wasserstoff-Boote Elektra oder Hydrotug: Wer ist nun Erster?

Weltweit erstes wasserstoffbetriebenes Schubboot der Welt in Berlin durch Franziska Giffey getauft

Das weltweit erste wasserstoffbetriebene Schubboot, die „Elektra“, wurde in Berlin getauft. Der Schiffbauer Hermann Barthel und seine Partner haben zwei Jahre gebraucht, um dieses Schiff zu entwickeln. Mit dem Schiff soll die an Bord befindliche Energie optimal genutzt werden. Neben dem Antrieb sorgt das Wasserstoffantriebssystem für die Beheizung der Kabinen und des Steuerhauses. Die Abwärme der Brennstoffzellen wird durch kontinuierliche Wasserkühlung genutzt und die Kabinen werden durch eine Wärmepumpe beheizt.

Mit 750 Kilogramm hochverdichtetem Wasserstoff an Bord und einer Batteriekapazität von etwa 2.500 Kilowattstunden hat das Schubboot eine Reichweite von etwa 215 Seemeilen, wenn es seinen Leichter, die „Ursus“, schiebt. Mit einer weiteren Ladestation reicht diese Batteriekapazität, um „Elektra“ über die Wasserstraßen der Region bis zur Ruhr, nach Hamburg oder Stettin zu bringen.

Im Berliner Westhafen nahm Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey die feierliche Taufe des Schiffes vor. "Das erste emissionsfreie Schubschiff der Welt ist das beeindruckende Ergebnis der Zusammenarbeit von Akteuren aus Schiffbau, Energie- und Antriebstechnik. Ich freue mich besonders, dass viel Berliner Erfindergeist in die Entwicklung und den Bau der "Elektra" eingeflossen ist", sagte sie.

Die ersten Stationen für den Wechsel von Wasserstofftanks und Elektroladestationen des Schubbootes werden 2023 im Berliner Westhafen und im Lüneburger Hafen in Betrieb gehen. Die Erprobung der "Elektra" findet zunächst im Raum Berlin statt. Ab 2023 werden die Tests auf Langstrecken in Richtung Hamburg fortgesetzt.

Weltweit erster wasserstoffbetriebener Schlepper für den Hafen Antwerpen-Brügge kurz vor der Fertigstellung

Hydrotug, Foto: https://swzmaritime.nl/

Im Hafen Antwerpen-Brügge wird bald der „Hydrotug“, nach eigener Aussage der erste wasserstoffbetriebene Schlepper, in Betrieb genommen. Der „Hydrotug“ besteht aus zwei BeHydro V12-Mittelschnellläufer-Motoren, die sowohl mit Wasserstoff als auch mit herkömmlichen Kraftstoffen betrieben werden können.  Der Hafen sieht den Schlepper als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen, klimaneutralen Hafen bis 2050. Er soll im ersten Quartal 2023 in Betrieb genommen werden.

Quellen: Mariska Buitendijk , swz-maritime, www.maritime-executive.com