Die Royal Navy hat der entlegensten Gemeinde der Welt Impfdosen geliefert. HMS Forth überbrachte 900 Dosen AstraZeneca an die Bewohner der winzigen Insel Tristan da Cunha, mitten im Südatlantik. Die Royal Air Force transportierte zunächst die Medikamente von RAF Brize Norton nach Mount Pleasant auf den Falklandinseln. Innerhalb einer Stunde wurde die wertvolle Fracht umgeschlagen und sicher im Bauch der Forth eingelagert. Dann konnte sich das Schiff, das dauerhaft auf den Falklandinseln stationiert ist, auf die 2500 Seemeilen lange Reise nach Tristan da Cunha machen. Herausfordernd war die Fahrt, weil die Gesamtdistanz von 5000 Meilen nahe am Limit der Forth liegt und es auf dem Weg keine Möglichkeit zur Ergänzung der Kraftstoffvorräte gibt. Daher war eine gute Planung unter Einbeziehung von Wind, See und Strömung unerlässlich.
Lediglich der Bordarzt, Surgeon Lieutenant Commander Rory Goodenough, durfte das Vakzin auf die Insel bringen. Dabei trat er in die Fußstapfen seines Großvaters, der vor vielen Jahren als Botaniker ein halbes Jahr auf der Insel verbracht hatte.
Tristan da Cunha besitzt weder einen Flughafen, noch eine Entlademöglichkeit für Schiffe im rauen Winter der Südhalbkugel. Während der kalten Monate sind die rund 270 Inselbewohner somit von der Außenwelt abgeschnitten. Daher war es wichtig, die Medizin noch vor dem Einbruch des Winters auszuliefern. Die Forth war das erste Schiff, das die Vulkaninsel in acht Monaten angesteuert hat und das erste der Royal Navy seit sechs Jahren.
Text: mb; Fotos: Royal Navy
Die Insel ist das Traumziel unseres Lebens. Ich sammle nämlich Inseln. Fast hatten wir es schon mal geschafft, uns auf einem Frachtschiff einzubuchen. Dann wurde der Platz aber anderweitig gebraucht. Wunderbar, dass die Menschen auf diesem abgelegenen Teil der Erde von der Marine mit Impfstoff versorgt worden sind. Großes Lob.
Von der Insel habe ich noch nie gehört, dabei bin ich eigentlich ganz gut in Geografie. Tolle, spannende Geschichte!
Ohne die Marine geht es nicht!