Soldaten beim Unterricht im Freien

Soldaten beim Unterricht im Freien

Ausbildung unter vielen Vorzeichen

4. May 2021 | Magazine, Armed Forces | 0 comments

Vom Einzug der ersten Soldaten 1938 bis zur Aufnahme der Marineunteroffizierschule 1960 durchlebten Plön und die Kaserne Ruhleben eine wechselvolle Geschichte. Ausschnitte aus dem Leben zwischen „Hauptstadt“, Internatsschule und Standort der Bundesmarine.

Christian Senne

Die Marineunteroffizierschule konnte im vergangenen Jahr auf ihr sechzigjähriges Bestehen am Standort Plön zurückblicken. Seit dem 27. September 1960 werden die Unteroffiziere mit und ohne Portepee der deutschen Marine hier ausgebildet. Zuvor – in den Aufbaujahren der Bundesmarine – hatte die Unteroffizierausbildung erst in Cuxhaven, dann in Brake an der Unterweser und von 1957 bis 1960 in Eckernförde stattgefunden. Mit dem Einzug von 600 Soldaten im Herbst 1960 in die Kaserne Ruhleben in Plön fanden somit die Wanderjahre der Marineunteroffizierschule ihren Abschluss. Die Geschichte der Liegenschaft am Plöner See, in die nun die zentrale Ausbildungsstätte für Unteroffiziere der noch jungen Bundesmarine einzog, reicht allerdings weiter in die Vergangenheit zurück.

Größere Kapazität

Der Bau einer Ausbildungseinrichtung der Marine in Plön ging wesentlich auf die stetige Vergrößerung der Kriegsmarine im Zuge der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht am 21. Mai 1935 und den Abschluss des Flottenabkommens zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien am 18. Juni 1935 zurück. Denn der folgende und mit großer Energie betriebene Ausbau der deutschen Flotte zog nun einen erhöhten Bedarf an ausgebildeten Marinesoldaten nach sich. Die Ausbildungskapazitäten der bereits bestehenden Marine-Unteroffizier-Lehrabteilungen (M.L.A.) in Friedrichsort und Wilhelmshaven reichten hierfür nicht mehr aus. Dementsprechend erging der Befehl zur Schaffung einer weiteren Ausbildungsstätte für Marineunteroffiziere. Die Bauplanungen für die Kasernenanlage Ruhleben der künftigen III. Marine-Unteroffizier-Lehrabteilung wurden Mitte 1936 erstellt. Die Erschließungsmaßnahmen wie die Rodung alten Baumbestandes, Erdarbeiten und das Anlegen der Kanalisation wurden noch im Herbst und Winter 1936/37 durchgeführt. Der erste Bauabschnitt mit der Errichtung der Stabs-, Stabszug-, Wirtschafts- und Unterkunftsgebäude konnte Mitte September 1937 mit einem Richtfest abgeschlossen werden.
In der Folgezeit wurde auch der zweite Bauabschnitt mit Exerzierhalle, Bootshalle und Werkstatt, Offizierskasino sowie weiteren Unterkunftsgebäuden vorangetrieben. Im Frühjahr 1938 konnte auch für diesen Teil des Bauvorhabens Richtfest gefeiert und am 31. März die gesamte Anlage feierlich an die Kriegsmarine übergeben werden. Aus diesem Anlass fanden sich in der Plöner Tagespresse zeittypische Überschriften wie: „Plön – Marine-Garnison“, „Die Reichskriegsflagge weht über Plön“ oder „Der Ehrentag Plöns“. Die Konsequenz des sich abzeichnenden Kriegskurses des nationalsozialistischen Regimes war für viele Menschen noch nicht absehbar und in weiter Ferne. Sie gaben sich da gerne dem Eindruck von einer wiedergewonnenen Machtstellung des Reiches hin, welche ihnen die militärischen Zeremonien, die Uniformen der angetretenen Marinesoldaten und die im Wind flatternde neue Truppenfahne der III. Marine-Unteroffizier-Lehrabteilung verhießen.d

Ausbildung im Frieden für den Krieg

Das Ausbildungspersonal der nun neu eingerichteten III. Marine-Unteroffizier-Lehrabteilung in Plön kam von den bereits bestehenden Standorten in Wesermünde und Friedrichsort. Dies sollte eine reibungslose Aufnahme des Ausbildungsbetriebs gewährleisten. Neben dem theoretischen Unterricht standen auch Sport und die seemännische Ausbildung auf dem Tagesdienstplan. Dem Formaldienst und dem Einüben des Vorbeimarsches wurde besondere Priorität beigemessen, um bei großen Paraden gegenüber den anwesenden Vertretern des nationalsozialistischen Regimes eine gute Figur zu machen. Dementsprechend nahmen Abordnungen der Marine-Unteroffizier-Lehrabteilung Plön auch an verschiedenen Großveranstaltungen des NS-Staates teil, beispielweise am Reichsparteitag 1938 in Nürnberg, an der Parade aus Anlass von Hitlers 50. Geburtstag in Berlin oder Anfang Juni 1939 beim Empfang der aus Spanien heimkehrenden Angehörigen der Legion Condor.

In die Vorbereitungen zur Teilnahme am „Parteitag des Friedens“ 1939 platze dann jedoch die Nachricht vom deutschen Überfall auf Polen und der Beginn des Zweiten Weltkriegs hinein. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Erich Raeder, hatte in Anbetracht der Unterlegenheit der Kriegsmarine gegenüber den Kräften der Royal Navy bei Kriegsbeginn so überaus pessimistisch wie zynisch notiert: „Die Überwasserstreitkräfte aber sind noch so gering an Zahl und Stärke gegenüber der englischen Flotte, dass sie – vollen Einsatz vorausgesetzt – nur zeigen können, dass sie mit Anstand zu sterben verstehen und damit die Grundlage für einen späteren Wiederaufbau zu schaffen gewillt sind.“

Unterseeboot-Ausbildungs-Abteilung

Die M.L.A. Plön diente nach Kriegsbeginn zunächst noch als Sammelstelle für die Besatzungen der in Dienst zu stellenden Hilfskreuzer. Im Februar 1940 wurde die III. Marine-Unteroffizier-Lehrabteilung aber aufgelöst und die Unterseeboot-Ausbildungs-Abteilung (U.A.A.) am Standort Plön aufgestellt. Die U.A.A. war durchweg mit etwa 600 Lehrgangsteilnehmern, deren Mehrzahl aus Unteroffizieren und Mannschaften bestand, belegt. Die Soldaten erhielten in Plön lediglich eine ergänzende Ausbildung, denn sie kamen bereits für ihre Einsätze ausgebildet von den U-Boot-Lehrdivisionen hier an und warteten nur noch auf ihre Kommandierung auf ein neues fronttaugliches U-Boot. Obwohl die U-Bootwaffe besonders ab 1943 eine deutliche Zunahme der Verluste zu verzeichnen hatte, blieb der Zustrom der Freiwilligen und deren Wunsch, auf einem U-Boot zum Einsatz zu kommen, scheinbar ungebrochen.
Dennoch wurde die Dramatik der sich zuspitzenden Kriegslage im Bereich der Kriegsmarine durch den Umstand illustriert, dass ab Anfang 1944 auf den Einsatz der sogenannten Kleinkampfverbände unter der Führung von Konteradmiral Hellmuth Heye gesetzt wurde. Unter der Tarnbezeichnung Lager Netzkoppel wurde in der Kaserne Ruhleben eine Erprobungsstelle für Sprengboote eingerichtet. Diese als „Linsen“ bezeichneten und etwa sechs Meter langen Sprengboote sollten von einem „Fahrer“ bis dicht an das Ziel gesteuert werden. Nach dem Abspringen des Soldaten sollten die Boote dann durch Aufschlag die Zerstörung des Gegners herbeiführen. Zum Einsatz kamen die Sprengboote etwa an der Invasionsfront in der Normandie, im Ärmelkanal und schließlich im März 1945 bei einem Angriff auf sowjetische Pionierbrücken auf der Oder.

Besichtigung der Sprengboote im Herbst 1944

Besichtigung der Sprengboote im Herbst 1944

Kriegsende

In der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs rückten Plön und die Kaserne Ruhleben für kurze Zeit in den Fokus der Ereignisse. Seit Anfang April 1945 hatten bereits Teile der Seekriegsleitung von Sengwarden nach Plön verlegt. Ihnen folge nun am 22. April auch Großadmiral Karl Dönitz mit seinem Stab von Berlin kommend nach. Auf Weisung Hitlers sollte er im Norden die Befehlsgewalt übernehmen. Dönitz und sein Stab bezogen dann unweit der Kaserne Ruhleben die Baracken des sogenannten Ausweichquartiers Forelle –  am damaligen Standort wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im heutigen Ortsteil Stadtheide die Fünf-Seen-Kaserne erreichtet, die dann bis 1996 das Pionierbataillon 6 beherbergte. Mit dem Eintreffen Dönitz´ und dem Selbstmord Hitlers am 30. April 1945 im von den Truppen der Roten Armee eingeschlossenen Berlin wurde nunmehr Plön für wenige Tage zur „Hauptstadt“ des in Trümmer versinkenden Dritten Reichs. Vor den heranrückenden britischen Truppen flüchtend, begab sich Dönitz mit seiner Reichsregierung nach Flensburg-Mürwik, um dort schließlich am 23. Mai 1945 verhaftet zu werden.
Unterdessen erreichten am 4. Mai die ersten britischen Einheiten Plön. Die förmliche Übergabe der Kaserne Ruhleben an die Siegermacht erfolgte aber erst drei Tage später. Damit endete der Zweite Weltkrieg in Plön und es begann die Nachkriegszeit bereits zwei Tage vor der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reichs am 8. Mai 1945, die in Berlin-Karlshorst durch die Unterschriften der Vertreter der drei Teilstreitkräfte, Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff für die Luftwaffe, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel für das Oberkommando der Wehrmacht und das Heer sowie Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg für die Kriegsmarine, erfolgte.

Unter britischer Flagge

Ab Sommer 1945 diente die Kaserne Ruhleben, die nun für die nächsten Jahre unter der Bezeichnung Connaught Barracks firmierte, als Headquarter des 8. Britischen Korps, dem alle in Schleswig-Holstein stationierten Besatzungstruppen unterstellt waren. Im Frühjahr 1948 wurde diese Stabseinheit von Plön nach Luisenlund verlegt. Nach dem Abzug der britischen Soldaten wurde in der Marinekaserne Ruhleben eine britische Internatsschule eingerichtet, die den Namen King Alfred School erhielt. Im Zeitraum 1948 bis 1959 lebten und lernten hier etwa 600 Kinder von Angehörigen der britischen Rheinarmee. Die Schule war im Stile einer comprehensive school – also vergleichbar einer deutschen Gesamtschule – organisiert. Neben den britischen Lehrkräften unterrichteten an der King Alfred School in geringerem Umfang auch deutsche Lehrer. Die Internatsschule pflegte durch gegenseitige Besuche und Einladungen einen intensiven Austausch mit der deutschen Bevölkerung – so waren etwa die Theateraufführungen der Schüler auch für die Plöner zugänglich. Die Nutzung der Kaserne als Schule veranlasste auch eine Reihe von Umbauten an den bestehenden Gebäuden sowie Neubauten. So wurde im Südteil der Kasernenanlage eine anglikanische Kirche aus einer größeren sogenannten Nissenhütte errichtet. Noch heute dient das damalige Gebäude der St. George´s Chapel und der heutigen Aula der Marineunteroffizierschule, dessen Außenhaut aus Wellblech-Segmenten besteht, neben seiner Eigenschaft als Austragungsort für größere Veranstaltungen auch als Raum für Gottesdienste. Die King Alfred School wurde schließlich 1959 aufgelöst, da sich durch den zahlenmäßigen Rückgang der britischen Besatzungsstreitkräfte in Deutschland auch die Anzahl der Schulkinder verringerte. Für ein knappes halbes Jahr zog anschließend die Windsor Girls‘ School in die Räumlichkeiten der Kaserne ein, bis auch diese Bildungseinrichtung Anfang 1960 von Plön ins westfälische Hamm verlegt wurde.

Dönitz (v.) beim Besuch in Plön 1944

Dönitz (v.) beim Besuch in Plön 1944

Wanderjahre

Mit der Aufstellung der Bundeswehr am 12. November 1955 und dem bald folgenden Beginn der Ausbildung von Unteroffizieren in der Bundesmarine wurden Ausbildungsstätten hierfür notwendig. Im Anbetracht der Tatsache, dass die meisten bestehenden Kasernenanlagen aus der Kriegs- und Vorkriegszeit noch von den alliierten Besatzungstruppen genutzt wurden, mussten zunächst Ersatzlösungen gefunden werden – die sogenannten Wanderjahre waren eine Folge. Der erste Verteidigungsminister der Bundesrepublik, Theodor Blank, befahl am 26. Mai 1956 die Aufstellung der Marineunteroffizierschule zum 1. Juli 1956 am Standort Cuxhaven.
Der Auftrag der MUS lautete zunächst, Einweisungslehrgänge für neu eingestellte Unteroffiziere und gediente Mannschaften ab dem 1. August 1956 durchzuführen. Ab dem 1. November sollten dann allgemeinmilitärische Unteroffizierlehrgänge folgen. Die Ausbildungsinhalte der Einweisungslehrgänge umfassten in dieser Zeit Unterrichte über die rechtlichen Grundlagen der neu aufgestellten Bundeswehr, die Bestimmungen zum Vorgesetztenverhältnis, die Grußordnung sowie Orientierungen über den Aufbau und die Gliederung der Streitkräfte. Auch Ausbildungsrichtlinien und die Methodik der Ausbildung gehörten zum Lehrplan der MUS in Cuxhaven. Und, wie sich der erste Kommandeur der MUS, Kapitän zur See Wolfgang Erhardt erinnerte, waren trotz vieler Schwierigkeiten „[…] alle mit Freude und Elan bei der Sache. Oft wurde bis tief in die Nacht hinein gearbeitet, geplant und vorbereitet. Die Begeisterung trug Einweisende wie Eingewiesene auf einer Welle des Optimismus, am Beginn einer neuen Marine mitwirken zu können.“ Während die beschriebenen Einweisungslehrgänge noch eine gewisse Zeit in der Cuxhavener Grimmershörn-Kaserne fortgesetzt wurden, verlegte die MUS am 15. Oktober 1956 ihren Hauptstandort nach Brake an der Unterweser in die dortige Brommy-Kaserne. Hier begann am 1. November 1956 mit 250 Lehrgangsteilnehmern der erste militärische Maatenlehrgang.

Es folgte am 1. Mai 1957 der erste militärische Bootsmannlehrgang mit 50 Portepee-Unteroffizierschülern. Die Dauer dieser Lehrgänge war auf drei Monate angesetzt worden. Bereits Ende November 1957 erfolgte der neuerliche Umzug der Marineunteroffizierschule von Brake nach Eckernförde. Hinsichtlich des Charakters der anfänglichen Ausbildung in der MUS Carlshöhe in Eckernförde erinnerte sich der damalige Kommandeur und spätere Kapitän zur See Franz-Georg Reschke: „Da neue Richtlinien und Schwerpunkte fehlten, haben wir nach eigenen Vorstellungen unter starker Anlehnung an die Erfahrungen aus der Kriegsmarine durchgeführt. Nach Beurteilung durch das Kommando der Marineausbildung in Kiel unter Admiral Erhardt lagen wir auch richtig. Dabei stand schon zu meiner Zeit der Formaldienst nur an zweiter Stelle hinter der Allgemeinbildung.“ Neben dem laufenden Unterrichts- und Ausbildungsbetrieb konnte die MUS auch zahlreiche Besucher in dieser Zeit begrüßen. Zu ihnen gehörten Militärattachés und Diplomaten, Bundestagsabgeordnete, NATO-Offiziere sowie Vertreter des Heeres und der Luftwaffe. Die beiden anderen Teilstreitkräfte der im stetigen Aufbau befindlichen Bundeswehr waren nämlich bestrebt, ihre Unteroffizierausbildung nach dem Vorbild der Marine zu gestalten. In diesem Sinne lagen die Schwerpunkte der Ausbildung darin, „… die Zusammenhänge zwischen Staats- und Wehrverfassung klarzumachen, um damit Sinn und Zweck von Befehl und Gehorsam richtig deuten zu können.

Weiter galt es, unsere Gesellschaftsordnung als verteidigungswert einsichtig zu machen, um damit die Notwendigkeit der Bundeswehr und ihren eigentlichen Auftrag klar herauszustellen …“, wie sich rückblickend Kapitän zur See August Hoepner, der die MUS als Kommandeur im Zeitraum vom 1. April bis 22. November 1959 führte, äußerte.

Wiedereröffnung der MUS nach dem Krieg

Wiedereröffnung der MUS nach dem Krieg

MUS oder Europaschule

Bereits seit Anfang 1958, als bekannt wurde, dass die Briten die Kasernenanlage Ruhleben in Plön räumen würden, versuchte die Marine, sie als Stätte für ihre Unteroffizierausbildung zu gewinnen. Dieser Gedanke konkurrierte allerdings eine gewisse Zeit lang mit der Idee, in der Nachfolge der britischen Internatsschule in Plön-Ruhleben eine Europaschule anzusiedeln. Dieser zeitweilige Plan ging auf die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) durch den Abschluss der Römischen Verträge am 25. März 1957 zurück. Ausgehend von dieser politischen Initiative der europäischen Einigung, wurde vom ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss die Überlegung angeregt, in den beteiligten Staaten Europaschulen zu etablieren.

Der seinerzeitige Kultusminister des Landes Schleswig-Holstein Edo Osterloh nahm sich zwar dieser Idee des Staatsoberhauptes an, konnte sich aber schließlich gegen den Anspruch der Bundesmarine, in Plön wieder die zentrale Ausbildungseinrichtung für ihren Unteroffiziernachwuchs einzurichten, nicht durchsetzen. Nach der zwischenzeitlichen Räumung der Kaserne Ruhleben durch die Briten war der Weg nun frei, die Kaserne ihrer ursprünglichen Bestimmung als Ausbildungsstätte des militärischen Unterführernachwuchses der Marine zuzuführen. Am 14. Juli 1960 erging vom Bundesminister der Verteidigung Franz Josef Strauß der Befehl, die Marineunteroffizierschule von Eckernförde nach Plön zu verlegen. Mit dem Einzug der ersten Soldaten der Bundesmarine am 27. September 1960 wurde Plön wieder Marinestandort. Deutlich nüchterner als 22 Jahre zuvor berichtete die Tagespresse über dieses Ereignis. So lautete eine der Überschriften: „Wieder Marine in Plön-Ruhleben“.

Fachschuloberlehrer Christian Senne ist Fachlehrer Historisch-Politische Bildung an der Marineunteroffizierschule und Leiter der Militärhistorischen Lehrsammlung.

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Die Militärhistorische Lehrsammlung der Marineunteroffizierschule wurde 1994 auf dem Gelände der Kaserne Ruhleben eingerichtet und präsentiert sich seit ihrer Neueröffnung 2016 als moderner musealer Lehr- und Lernort. Dargestellt wird im Schwerpunkt die deutsche Marinegeschichte von 1848 bis heute mit einem besonderen Fokus auf inzwischen über 170 Jahre Unteroffizierausbildung in deutschen Marinen. Ziel ist, dass jeder angehende Unteroffizier der Marine diese Lehrsammlung im Rahmen der Ausbildung besucht und dort grundlegende Einblicke in Tradition und Wandel aber auch in die besonderen Kontinuitäten und Brüche der deutschen Geschichte erhält. Ergänzt und abgerundet wird das Angebot durch die 2015 eröffnete Regionalausstellung, in der die mittlerweile 60 Jahre Unteroffizierausbildung der Bundes- und Deutschen Marine in der Kaserne Ruhleben sowie die Geschichte des Bundeswehrstandortes Plön, der bis 1996 auch die vorrangig durch die Pioniertruppe genutzte Fünf-Seen-Kaserne beheimatete, besonders gewürdigt werden.

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