Aircraft carrier USS Harry S. Truman, damaged area marked. Photo: US Navy

Aircraft carrier USS Harry S. Truman, damaged area marked. Photo: US Navy

Collision off Port Said: Commander of the USS Harry S. Truman relieved

Nach der Kollision mit einem Handelsschiff wurde der Träger der Nimitz-Klasse in Souda Griechenland instandgesetzt

Detailfoto der Schadstelle achtere Steuerbordseite USS Harry S. Truman. Foto. US-Navy

Detailfoto der Schadstelle achtere Steuerbordseite USS Harry S. Truman. Foto. US-Navy

Am 12. Februar kollidierte ein Flugzeugträger mit einem Handelsschiff. So etwas ist immer sensationell, und wenn es im Mittelmeer geschieht, in diesen Zeiten, und vor allem ein US-Träger, dann erst recht. Was war geschehen?

Der Flugzeugträger der Nimitz-Klasse, "USS Harry S. Truman" (CVN 75) traf in der Nähe von Port Said, Ägypten, nördlich des Sues-Kanals und kurz vor Mitternacht auf das Handelsschiff "Besiktas-M". Die dabei entstandenen relativ geringen Schäden am Flugzeugträger liegen im achterlichen Bereich an der Steuerbordseite. Das sagt dem Seemann etwas – im Sinne des Wegerechts im freien Seeraum. Aber wie genau sich die nautische Situation vor der Kollision darstellte, das wissen wir nicht. Außerdem ist das Gegenstand der eingeleiteten Untersuchungen. Berichte über Wassereinbrüche oder Verletzte gab es nicht. Die US Navy beeilte sich, auf ihrem Presseportal mitzuteilen, dass die nukleare Antriebsanlage unbeeinträchtigt war.

Nun wäre es noch interessant zu wissen, was mit der "Besiktas M" (IMO: 9291365), einem 188m langen Bulkcarrier unter der Flagge Panamas, geschehen ist. Aber da schweigt auch die türkische Reederei.

Vier Tage nach dem Vorfall traf die „Truman“ dann in der U.S. Naval Support Activity (NSA) in Souda Bay, Griechenland, ein, um die beschädigte Steuerbordseite des Schiffes zu reparieren. Die US-Navy beschreibt ziemlich genau, was kaputtging: die Außenwand von zwei Lagerräumen, ein Wartungsraum, ein Leinen-Hellegatt sowie die Plattform über einem der Lagerräume achterlich vom Aufzug Nummer 3. Für ein Schiff von über 300 Metern Länge eigentlich nur eine "Schönheitsreparatur".

Instandsetzung in Übersee

Schaden an der USS Harry S. Truman, rechts im Bild. Foto: US-Navy

Schaden an der USS Harry S. Truman, rechts im Bild. Foto: US-Navy

Die 6. US-Flotte verweist auf ihre Außenposten, wie den in Souda im Norden der Insel Kreta, ohne deren Leistungsfähigkeit und die Kooperation der Bündnispartner eben solche Sofort-Instandsetzungen nicht funktionieren würden. Wörtlich: „Die Beziehungen der Vereinigten Staaten zu den Bündnispartnern und Partnern ermöglichen den Zugang zu Häfen auf der ganzen Welt und gewähren der US-Marine die Verfügbarkeit strategischer Piers und Ressourcen, die für die operative Flexibilität entscheidend sind.“ Hoffentlich weiß der Vizepräsident der USA das auch. Inzwischen ist das Schiff wieder im Einsatz: Zur Trägerkampfgruppe gehören neben dem Flaggschiff und seiner Carrier Air Wing 1 (CVW) mit acht eingeschifften Fliegerstaffeln und Stäben ganz wesentlich die Träger-Kampfgruppe 8 (Carrier Strike Group – CSG) aus Teilen des Zerstörergeschwaders 28 (DESRON28) mit dem Lenkwaffenkreuzer "USS Gettysburg" (CG 64, Ticonderoga-Klasse) und den drei Lenkwaffenzerstörern der Arleigh Burke-Klasse, "USS Stout" (DDG 55), "USS The Sullivans" (DDG 68) und "USS Jason Dunham" (DDG 109).

 

Captain Dave Snowden
Foto: USN/6th US Fleet

Den Kommandanten des Flugzeugträgers hat das allerdings seinen Job gekostet, wie USNI News berichtet. Kapitän zur See Dave Snowden wurde am Donnerstag seines Kommandos über die USS "Harry S. Truman" (CVN-75) enthoben. Der Mitteilung zufolge wurde Snowden abgelöst, weil er mit der Kollision zwischen der "Truman" und dem Bulkcarrier das Vertrauen in seine Führungsfähigkeit verwirkt hatte. Snowden, Absolvent der U.S. Naval Academy, ist Kampfpilot – vorher war er Erster Offizier der „Truman“, davor Kommandant des Docklandungsschiffes „USS San Antonio“ (LPD-17). Als Interimskommandant wurde der Kommandant der „USS Dwight D. Eisenhower" (CVN-69) eingeflogen, Captain Christopher "Chowdah" Hill, dessen Träger sich derzeit in einer Werftliegezeit beim Norfolk Naval Shipyard in Portsmouth/Virginia befindet und noch vor zwölf Monaten den Einsatz im Roten Meer anführte.

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