Renaissance des Seekriegs? Foto: Marine Nationale/Stephane Dzioba

Renaissance des Seekriegs? Foto: Marine Nationale/Stephane Dzioba

Renaissance des Seekriegs?

Bereits heute ist das 21. Jahrhundert maritim geprägt. Das Ringen um Macht und ein Wettrüsten zur See bergen großes Eskalationspotential.

Seemacht kommt wieder in die Schlagzeilen – selbst in Deutschland. Hier prägen nur äußerst selten maritime sicherheitspolitische Themen die Nachrichtenlage. Für eine global handelnde Industrienation, die abhängig ist vom Seetransport und bei Exporten hinter China und den Vereinigten Staaten immerhin noch auf Platz drei steht– ist das ohnehin bemerkenswert. Aber es passt zum Schattendasein von Sicherheitspolitik in der Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit. Und hier steht die Marine besonders tief im Schatten. Allenfalls gelegentliche Einsätze gegen Piraterie oder Menschenschmuggel schaffen es in die Massenmedien.

Strategische Fragen wie die Sicherung von Seewegen oder die Kontrolle von Seeräumen beschäftigen meist nur kleine Expertenzirkel in Deutschland. Bislang. Denn auch dem medialen Fokus, so sprunghaft er ist, entgeht zunehmend weniger, was sich in Asien bereits seit vielen Jahren entwickelt: ein Wettrüsten zur See. Jüngstes Beispiel ist die Entscheidung Australiens zu einer nicht zuletzt maritimen Sicherheitspartnerschaft mit den USA und Großbritannien, verbunden mit dem Aufbau einer australischen Flotte von Atom-U-Booten. Das gemeinsame Ziel ist die Eindämmung chinesischer Machtansprüche im pazifischen Raum und damit die Sicherung internationaler Seewege. 

4. Nov 2022

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