NATO-Chef unterstreicht die Bedeutung der Sicherheit in der Arktis angesichts der erneuten russischen Aggression
NATO Generalsekretär Jens Stoltenberg, der eben erst in seiner Amtszeit verlängert wurde, äußerte sich inmitten der alle zwei Jahre stattfindenden NATO Übung Cold Response in Norwegen zur strategischen Bedeutung der Nordflanke. In Evenes, Norwegen sagte er, dass die NATO eine robuste Präsenz in der Arktis aufrechterhalten müsse, um nicht verwundbar zu werden, wenn Russland alte sowjetische Gebiete nutze, um den hohen Norden als Testgebiet für neue Waffensysteme nähme.
Die diesjährige Rekordbeteiligung von rund 30.000 Teilnehmern aus 27 Ländern umfasst auch etwa 3.000 US-Marines und Marineangehörige. Der Einmarsch Russlands in der Ukraine hat den Realismus der Mammutübung noch verstärkt, und Stoltenberg machte Moskau zu einem immer wiederkehrenden Thema.
"Wir können uns ein Sicherheitsvakuum im hohen Norden nicht leisten", sagte er. "Es könnte die russischen Ambitionen anheizen, die NATO bloßstellen und das Risiko von Fehleinschätzungen und Missverständnissen bergen." Stoltenberg bezeichnete die am 24. Februar begonnene Invasion in der Ukraine als "Wendepunkt" und erläuterte, warum der hohe Norden für alle NATO-Staaten ein "Gebiet von entscheidender Bedeutung" sei. Darüber hinaus sagte Stoltenberg, dass die Zahl der US-amerikanischen und anderen NATO-Streitkräfte in Europa derzeit ausreiche, um vor einer unmittelbaren Aggression Russlands zu schützen. Tausende von US-Truppen wurden in den letzten Wochen zur Unterstützung der Ostflanke der NATO auf den Kontinent entsandt. Am Mittwoch sagte der Kommandeur des US Marine Corps, General David Berger, es sei noch zu früh, um zu sagen, ob zusätzliche Marineeinheiten nach Europa entsandt würden, um auf die wachsenden Sicherheitsbedenken zu reagieren.
Norwegens traditionell neutrale Nachbarn Schweden und Finnland haben angekündigt, dass sie nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine eine NATO-Mitgliedschaft in Betracht ziehen. Moskau drohte mit Vergeltungsmaßnahmen, sollten sie dies tun. Die beiden nordischen Länder unterhalten bereits enge Beziehungen zur Allianz und nehmen an der Übung Cold Response teil. Stoltenberg äußerte sich nicht zu der Frage, ob die NATO ihnen bei einem künftigen Angriff ebenfalls zu Hilfe kommen würde.
Source: Stars and Stripes
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