Es ist ein vielgeübtes Ritual: Mit dem letzten Ton der Nationalhymne vor Beginn des Spiels donnert eine Formation der Marineflieger im Flyover über das Stadion. "That's the sound of freedom!" wie man in den USA sich stolz zunickt, wenn man gar nichts mehr hören kann.
Formation
Zur Überflugformation am Sonntag gehörten zwei F/A-18F Super Hornets der "Flying Eagles" des Strike Fighter Squadron VFA-122, eine F-35C Lightning II der "Warhawks" des VFA-97 und eine EA-18G Growler der "Vikings" des Electronic Attack Squadron VAQ-129. Drei Ersatzjets und ein KC-135R Stratotanker zogen ebenso ihre Bahnen etwas abseits.
Wir hier oben
Während sich aber auch dieses Jahr alle Blicke der Zuschauer wieder den martialisch aufgepolsterten Jungs in Kriegsbemalung auf dem Spielfeld zuwendeten, hatte sich von diesen Zuschauern kaum bemerkt in der Luft etwas vollzogen, das bisher einmalig war. Die Piloten und Waffensystemoffiziere der Viererformation, die Crews der im Luftraum bereitstehenden drei Reservejets, ein Großteil der Tankercrew, der im Stadion für das Timing zuständige "Spotter", die Flugleitung im nahegelegenen Tower der Luke Air Force Base in Glendale, Arizona - alle weiblich!
Background
Anlass für diese Premiere war die erstmalige Zulassung von Frauen zu den Pilotenlehrgängen der U.S. Navy vor genau 50 Jahren. Aus der damaligen Not der Personalengpässe nach dem Ende des Vietnamkrieges und kurz vor Inkrafttreten des Verfassungszusatzes zur Gleichberechtigung der Geschlechter machte die amerikanische Marine eine Tugend. Außerdem gingen ihr die Wehrpflichtigen aus, die sich noch während des Krieges lieber für die Seefahrt meldeten, als bei der Army im vietnamesischen Dschungel dem Vietcong gegenübertreten zu müssen.
Was 1973 mit sechs Bewerberinnen für den ersten Ausbildungsgang begann, macht jetzt einen weiblichen Anteil von 15 Prozent quer durch die Piloten der U.S. Navy aus. Auch der Einsatz weiblicher Piloten im Kampfflugzeug zählt heute zur Normalität.
Quelle: FlugRevue
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