Kategorie: Streitkräfte

Behördenstau? Zwischen Bürokratie und struktureller Lähmung

Im Frühjahr war es wieder soweit, der jährliche Bericht der Wehrbeauftragten versorgte die geneigte Community mit Lesefutter und vielen neuen und alten Erkenntnissen zur Einsatzbereitschaft der deutschen Streitkräfte. Wir lesen in der Ausgabe 04-2021 des Marineforums über die Erkenntnisse der Wehrbeauftragten Eva Högl für das Berichtsjahr 2020 mit Blick auf die Deutsche Marine: Bei der Marine führt die aktuelle Einsatzbelastung mit nur wenigen Einheiten zu einem überproportionalen Verschleiß. Daher müssen neue Einheiten pünktlich zulaufen und die Instandsetzungen gestrafft werden. Beispielsweise konnte der Betriebsstoffversorger Spessart nicht an der Standing NATO Maritime Group teilnehmen, weil sich die Instandsetzungen verzögert haben. Die...

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#meerverstehen: 25 Jahre nach Mogadischu - was bleibt?

In diesen Tagen ist es 25 Jahre her, dass die Marine den Deutschen Unterstützungsverband Somalia aus Mogadischu evakuierte. Dieser Heeresverband hatte zuvor die Operation UNOSOM II der Vereinten Nationen in Somalia unterstützt. Für das Heer war es der erste große Auslandseinsatz gewesen, der abrupt zu Ende ging, als sich die USA überstürzt aus der Operation zurückzogen und die deutschen Truppen auf sich allein gestellt zurückblieben. Die Umstände der daraufhin folgenden Evakuierungsoperation Southern Cross sind seinerzeit umfänglich diskutiert worden. Wenn man das allerdings heute nachlesen will, findet man im Netz nur einen einzigen Wikipedia-Artikel (https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Southern_Cross), der auf den Berichten des...

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#meerverstehen: Seekrieg aus der Luft - reloaded?

Durch den Blätterwald rauschen Auszüge aus den „Vorläufigen konzeptionellen Vorgaben für das künftige Fähigkeitsprofil der Bundeswehr“, das bis 2032 gegenüber der NATO eingenommen werden soll (F.A.Z. PLUS Beitrag „Bis zu den Sternen“ vom 18. April). Es handelt sich um eine nicht verbindliche Absichtserklärung; nichtdestotrotz führt sie zu einer – berechtigten – Erwartungshaltung im Bündnis. Für den Beitrag der Marine ist unter anderem Folgendes zu vernehmen (Unsere Hervorhebung): „Zeitgleiches Bereitstellen von mindestens 15 schwimmenden Plattformen inklusive Unterstützungseinheiten über alle „Maritime Warfare Areas“ (dreidimensionaler Seekrieg) und zusätzlich von zwei Seefernaufklärern für eine Naval Task Force mit höchster/hoher Reaktionsfähigkeit. ... Befähigung zum...

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#meerverstehen: Sound of Silence - Nachschlag zu australischen U-Booten

Am Freitag den 13. Mai trafen sich fünf Vertreter des australischen Verteidigungsministeriums sowie 11 deutsche Vertreter von TKMS, dem Verteidigungsministerium, dem Wirtschaftsministerium sowie dem Auswärtigen Amt zu einer Nachbesprechung betreffend den Ausgang des australischen U-Boot Deals in Kiel. Auf der Nachbesprechung wollte die australische Delegation den den Vertretern des deutschen Angebots die Entscheidungsfindung der Australier darlegen. Im April wurde bekannt, daß die französische Staatswerft DCNS den Auftrag im Wert von rund 35 Milliarden Euro erhalten würde, das Angebot. Das japanische Angebot war bereits zu Beginn des Jahres ausgeschieden. Die Tageszeitung The Australian berichtet unter Berufung auf Quellen, dass das Treffen eher frostig abgelaufen sei und die australische Delegation in ihrer Begründungsführung nicht besonders überzeugend auftrat: The Germans were told that the “critical issue’’ was that their submarine was too noisy. Specific­ally they were told, with deliberate vagueness, that the boat would be too noisy at a particular frequency that was very important to the Royal Australian Navy — an ­apparent reference to the submarine’s ability to collect close-to-shore intelligence without detection. The Germans countered by asking what the frequency was and why it was not emphasised in the bidding process. The Australians responded that this information was classi­fied, but that they were not ­convinced TKMS understood the significance of this issue for ­Australia. They said the problems with stealth meant that the German proposal could never have deliv­ered a...

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Deutsche Marine bündelt Kräfte im Seebataillon

Die Deutsche Marine bündelt ihre infanteristischen Kräfte in einem neuen, aber in der Geschichte bereits dagewesenen Verband! In Folge der 2010 beschloßenen Neuausrichtung der Bundeswehr werden ab dem 1. April 2014 die spezialisierten Infanteriekräfte der Deutschen Marine in einem Seebataillon zusammengefaßt. Konkret geht es um die Marineschutzkräfte, die Boardingkräfte sowie die Minentaucher, Stützpunkt wird Eckernförde. Als Multitool wird das Seebataillon von den Streitkräften selbst bezeichnet: Im Rahmen ihrer Bündnisverpflichtungen, insbesondere bei internationalen Einsätzen zur Krisenbewältigung, Konfliktverhütung und Friedenssicherung findet man die Deutsche Marine weltweit. Der Schutz von Seewegen gehört ebenso zu den Aufgaben wie der Schutz von Schiffen, Häfen,...

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