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Die Marine-Offizier-Hilfe e.V. (MOH)
Kiellegung – Wie die MOH – Marine-Offizier-Hilfe entstand.
Aktive und ehemalige Marineoffiziere gründeten am 12. November 1918 in Wilhelmshaven die „Marine-Offizier-Hilfe“. Ziel war die kameradschaftliche Selbsthilfe nach Ende des Ersten Weltkrieges. Ab 1922 führte man den Namen „Marine-Offizier-Verband“, 1939 erfolgte die Rückbenennung in „Marine-Offizier-Hilfe“. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Verband aufgelöst und 1952 neu gegründet. Wieder stand die kameradschaftliche Selbsthilfe im Mittelpunkt der Vereinsarbeit. Mit Gründung der Bundeswehr kam die Pflege einer engen Verbundenheit zur Marine hinzu.
Ab 1966 haben sich Namen und Aufgaben an die neuen Gegebenheiten angepasst:
- Die bisherige „Marine-Offizier-Hilfe“ erhielt ihren heutigen Namen „Marine-Offizier-Vereinigung“
- Kameradenhilfe und Studienunterstützung wurden in einem Zweitverein unter dem Traditionsnamen „Marine-Offizier-Hilfe“ gebündelt
70 Jahre MOH in der Bundesrepublik Deutschland
70 Jahre Marine-Offizier-Hilfe (MOH) in der Bundesrepublik Deutschland
Eine zeitgeschichtliche Zusammenfassung
Am 12. Oktober1918 kam es in Wilhelmshaven zur Gründung eines Zusammenschlusses von Marineoffizieren, der Marine-Offizier-Hilfe (MOH), die als Wertegemeinschaft auch nach mehr als einem Jahrhundert Bestand hat. Als Notgemeinschaft sollten Angehörige des Marineoffizierkorps, „gleichgültig ob Fähnrich, ob Applikant, ob Kapitän oder Beamter“ dazu beitragen, um „viele Stellen für andere zu besorgen, Beziehungen auszunutzen“ oder auf andere Weise Wohltäter der Kameraden zu sein. Der Verein hatte sich satzungsgemäß zum Ziel gesetzt: „abgehenden Offizieren der Marine eine ihren Kenntnissen und Fähigkeiten entsprechende Lebensstellung zu verschaffen, sie bei der Berufswahl beraten und in den neuen Berufen mit Rat und Tat zu unterstützen.“
Die MOH war damals ganz bewusst als Standesorganisation zur Selbsthilfe ins Leben gerufen worden. Wie aus den ersten Jahrgängen der Vereinszeitschrift, dem heutigen „marineforum“ deutlich wird, sah man den Offizierstand keineswegs als Gesellschaftsschicht mit besonderen Vorrechten. Vielmehr empfanden sich die hier zusammengeschlossenen Männer als eine Gruppierung von Soldaten, die ihre Individualität zu bewahren suchten. Durch den Dienst in der Marine sozialisiert, wollten sie Wege finden, auch nach dem Fortfall der äußeren Lebensbedingungen ihren Lebensweg weiterhin als Angehörige des Soldatenstandes fortführen zu können. Die Solidarität in der Kameradschaft, eine bis heute gültige Tugend soldatischen Dienstes, die sich für die damaligen Marineoffiziere im soeben beendeten Kriege vielfach bewährt hatte, sollte nunmehr durch vielfältige Hilfsbereitschaft auf Gegenseitigkeit neu belebt und aktualisiert werden, indem man sich selbst half, im Zivilleben Fuß zu fassen und durch den Aufbau von Existenzen, was damals als „Stellungen“ bezeichnet wurde, die materiellen Grundlagen für den eigenen Lebensunterhalt zu schaffen. Die MOH war schon von ihrer Gründung an auch als Wertegemeinschaft angelegt und damit mehr als ein rein karitativer Verein. Wie aus dem Periodikum der MOH unschwer zu entnehmen ist, wurde diese schon in den ersten Jahren ihres Bestehens für viele der Mitglieder durchaus auch zu einer geistigen Heimat, wo man Menschen mit gleichem Schicksal treffen und Verständnis finden konnte. Das war auch einer der ausschlaggebenden Gründe, dass man am 17. November 1921 die MOH in Marine-Offizier-Verband (MOV) umbenannte. Der Sitzungsbericht stellte fest: „Der Name „Marine-Offizier-Hilfe“ muß aufgegeben werden, da er für die Betätigung des Vereins im Wirtschaftsleben sich nicht eignet. Als Ersatz ist der Name „Marine-Offizier-Verband“ gewählt worden, weil er eben so kurz und weil er gut zum Ausdruck bringt, daß der Verein alle Marine-Offiziere und ihre nur zum Teil auseinander gehenden Wege verbinden will. Zweck und Ziele sind nicht geändert worden aus Gründen, die schon genannt wurden.“
Die vom Marine-Offizier-Verband betriebene direkte Stellenvermittlung war von herausragender Bedeutung. Weitere Hilfen für die Mitglieder bestanden in Anzeigen im Mitteilungsblatt, worin auf Firmen oder Betriebe hingewiesen wurde, mit denen ehemalige Marineoffiziere zusammenarbeiteten. Dabei war die vom MOV herausgegebene Anschriftenliste von besonderer Wichtigkeit. Ein hierfür gutes Beispiel ist das heute noch führende Teeversandhaus Schrader in Bremen, das Herr Kapitän zur See a.D. Paul Schrader 1921 gründete. Mit seinen Anzeigen in den MOV-Nachrichten hat Schrader erfolgreich einen Kundenstamm aufbauen können.
Um seine Selbstständigkeit zur erhalten und der nationalsozialistischen Gleichschaltung zu entgehen, wurde der Verband 1938 wieder in MOH umbenannt, wobei dieser nach Kriegsende 1945 die Existenzgrundlage zunächst endgültig entzogen wurde.
Als der Bundestag am 8. Februar 1952 den Beschluss gefasst hatte, grundsätzlich einen deutschen Verteidigungsbeitrag zu leisten, ergaben sich auch beschränkte Möglichkeiten für einen offiziellen Zusammenschluss ehemaliger Soldaten. So wurde vor nunmehr 70 Jahren am 16. März 1952 in Krefeld die Marine-Offizier-Hilfe e.V. (MOH) neugegründet. Die erneuerte MOH verfolgte die gleichen Zielsetzungen wie ihre 1918 ins Leben gerufene Vorgängerorganisation. Man wollte ehemaligen Marineoffizieren bei ihrer Eingliederung ins zivile Berufsleben helfen, in Not geratenen oder noch in Kriegsgefangenschaft befindlichen Kameraden, wie auch deren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Als Hilfsmaßnahme hatte man nach der Gründung der MOH 1952, anknüpfend an die Erfahrungen der alten MOH, wieder eine Stellenvermittlung eingerichtet, auch zu Geld- und Sachspenden wurde aufgerufen. Die MOH leistete also Hilfe auf vielfältige Art und Weise.
1957 wurde ein Sonderkonto „Kameraden in Not“ eingerichtet, das später wieder aus der MOH ausgegliedert wurde, um aus steuerrechtlichen Gründen als selbständige, karitative und als gemeinnützig anerkannte Einrichtung weiterbestehen zu können. So gründete man 1962 als Zweitverein den „Marine-Offizier-Sozialfond“. Der Erstverein, die MOH, war korporatives Mitglied des Zweitvereins.
Mit dem Aufbau der Bundesmarine ergaben sich ab 1956 für die MOH in zunehmendem Maße weitere Aufgabenstellungen, die über die Konzentration auf direkte Hilfsmaßnahmen hinausgingen. Damit stellte sich wiederum, wie auch 1921, die Frage nach einer Umbenennung der MOH. Nach gründlichen Diskussionen kam es 1966 zur Umbenennung der MOH in „Marine-Offizier-Vereinigung“(MOV). Der Zweitverein „Marine-Offizier-Hilfe-Sozial-Fond“ übernahm zugleich den Namen "Marine-Offizier-Hilfe“.
Am Ende des Ersten Weltkrieges und auch noch vor 70 Jahren bei der Neugründung der MOH bestand Kameradenhilfe aus Hilfen zum Einstieg in das zivile Umfeld für „brotlos“ gewordene Offiziere. Heute sind es Betreuungsmaßnahmen für alleinstehende und lebensältere Kameraden, Angehörige von Kameraden oder auch Hilfen bei der Erstellung von Planungen zur Schuldentilgung für in die Schuldenfalle geratene Kameraden. Trotz der allgemein guten Versorgungslage unserer Mitglieder kommt es immer wieder zu schwerwiegenden Notfallsituationen, etwa bei Unfällen, in denen schnelle und unbürokratische Hilfe notwendig ist. Dabei wird schon seit einiger Zeit nicht allein Marineoffizieren, sondern allen hilfsbedürftigen gegenwärtigen und ehemaligen Angehörigen aller deutschen Marinen und deren nächsten Familienmitgliedern geholfen.
MOH/MOV haben sich von Beginn ihrer Neugründung an mit der Bundesrepublik Deutschland und ihrer freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung und den Grundwerten unseres Staates identifiziert. Daraus leitete sich beim Engagement für die aktive Marine bald die Verpflichtung zu einer argumentativen Unterstützung ihres Verteidigungsauftrages in Politik und Gesellschaft ab. Damit stellte man die genuine Verzahnung der See- und Sicherheitsinteressen unseres Landes heraus, dessen Wohlstand in entscheidendem Maße von sicheren und funktionierenden Seeverbindungen abhängt. Hieraus ergab sich, dass Bewusstmachung und Information nicht allein den aktiven Marineoffizieren, sondern auch einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln war. Zur Erreichung dieser Zielsetzungen wurde 1974 das „Deutsche Marine Institut (DMI)“, seit 2011 „Deutsches Maritimes Institut (DMI)“ als gemeinnütziger Verein ins Leben gerufen, dessen vielfältige Aktivitäten durch die MOH finanziell unterstützt werden. Damit ist die MOH nach ihrer Gründung als Organisation der Kameradenhilfe auf Gegenseitigkeit sozusagen die materielle Grundlage des Zusammenschlusses von Marineoffizien in der MOV. Sie wurde aber auch zum materiellen Rückgrat für die Pflege der Verbreitung der legitimen maritimen Sicherheitsinteressen unseres Landes durch das DMI.
Die MOH ist auch heute noch ein gemeinnütziger Verein, der sich durch Spenden, Nachlässe und Erbschaften finanziert und somit die schon bei der Gründung verfolgten Ziele als „Wohltäter der Kameraden“ auch im 21. Jahrhundert unbürokratisch und gezielt umsetzt.
Dr. Heinrich Walle, Dirk Siebenmarck
Maritim helfen.
Wofür wir stehen
Mitgliedschaft und Finanzen
Mitgliedschaft
Mitglied können natürliche und juristische Personen werden. Natürliche Personen müssen ebenfalls Mitglied in der „Marine-Offizier-Vereinigung e.V.“ sein.
Finanzen
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Verantwortung
Der ehrenamtliche Gesamtvorstand besteht aus dem/der Vorsitzenden, seinem Stellvertreter oder seiner Stellvertreterin, sowie bis zu fünf Beisitzern/Beisitzerinnen. Alle nicht delegierten Aufgaben werden vom Vorstand entschieden. Die täglichen Geschäfte führt ein Geschäftsführer/eine Geschäftsführerin.
Foto: Gorch Fock in Lissabon, Fotograf Carlos Porfirio
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Der Katalog kann in der MOV/MOH/DMI Geschäftsstelle unter [email protected] bestellt werden oder aber hier heruntergeladen werden.
MOH Geschäftsstelle
Marine-Offizier-Hilfe e.V.
Jadeallee 102
26382 Wilhelmshaven
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Dirk Siebenmarck
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Ansprechpartner:
Thorsten Kähler
Konteradmiral a.D. und
Vorsitzender MOH/MOV
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