Kategorie: Sicherheitspolitik

Die 75-jährige Gefahr

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs lagern Millionen Tonnen Altlasten in den deutschen Gewässern. Deren Beseitigung wird zwischen Bund und Ländern weiterhin kontrovers diskutiert. In der Zwölf-Meilen-Zone von Nord- und Ostsee und in der seewärts anschließenden Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) liegen rund 1,6 Millionen Tonnen Munitions-Altlasten, darunter über 5000 Tonnen Gasmunition. Die Seekarten weisen 15 Versenkungsgebiete aus, gekennzeichnet als „unrein Munition“ oder „Ankern und Fischen verboten“. Daneben gibt es Positionen mit verstreuter Munition. Die Bestandsaufnahme ist bis heute nicht abgeschlossen. Seit 2011 veröffentlicht die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee (Blano) den jährlich fortgeschriebenen Bericht „Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer“. Leider sind die...

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Was führt die Bundeswehr nach Afrika?

Wolfram Lacher hat dieser Tage eine SWP-Studie mit dem Titel „Unser schwieriger Partner - Deutschlands und Frankreichs erfolgloses Engagement in Libyen und Mali“ (https://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/studien/2021S03_deutschland_frankreich_libyen_mali.pdf) veröffentlicht.Was das Papier aus deutscher Sicht so lesenswert macht, ist weniger die kenntnisreiche Detailanalyse deutscher und französischer Afrikapolitik. Vielmehr ist es die Schonungslosigkeit, mit der der Autor die Unterschiede zwischen beiden Ländern und die grundsätzlichen deutschen Defizite in operativer Sicherheitspolitik offenlegt. Es lohnt sich, auf der Grundlage von Lachers Studie darüber nachzusinnen.Frankreich hat in den letzten Jahrzehnten versucht, sich von kolonialen Konzepten zu trennen, fällt allerdings immer wieder in das Gedankengut der Françafrique zurück. Es...

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Erneut Drogenfund in der Karibik

Im Kampf gegen den Drogenschmuggel war in der zweiten Februarwoche die französische Marine wieder einmal erfolgreich. Bei Dunkelheit entdeckte die Besatzung der Fregatte Germinal ein verdächtiges Boot ohne Hoheitszeichen im Südwesten der Insel Saint-Martin. Als die Fregatte sich dem Boot näherte, drehte dieses ab und versuchte zu flüchten. Während der Verfolgung konnten die Männer und Frauen an Bord des Marineschiffs dokumentieren, wie 15 Pakete ins Meer geworfen wurden. Schließlich gelang es, das Boot zu stoppen und die drei Insassen festzusetzen. In den darauffolgenden Stunden lokalisierte die Germinal 11 der 15 Pakete und fische sie aus der Wasser. Wie erwartet,...

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Im Schatten der Großmachtkonkurrenz

Vor mehr als sechs Jahren ist mit dem Krieg in der Ukraine und der Annexion der Krim durch Russland das mittlerweile weit verbreitete Bewusstsein über die Relevanz von Landes- und Bündnisverteidigung zurück auf die Tagesordnung von militärischen wie sicherheitspolitischen Planern gerückt. Insbesondere die Versorgung der östlichen NATO-Bündnispartner über den Seeweg (Sea Lanes of Communication) und auch über Landrouten (Stichwort: Suwałki Gap, die 65 Kilometer schmale Landverbindung zwischen Polen und Litauen) im Falle eines Konfliktes ist regelmäßig in den Vordergrund gestellt worden. Die Kalkulation einer möglichen militärischen Auseinandersetzung innerhalb Europas lässt dabei auf maritimer Ebene mehrere Prioritäten der NATO sichtbar...

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Zum Stand der Rüstung der Deutschen Marine

Der Dichter und Schriftsteller Eugen Roth hat einmal geschrieben: Der Mensch erhofft sich fromm und still, dass er einst das kriegt, was er will; bis er dann doch dem Wahn erliegt und schließlich das will, was er kriegt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Eugen Roth eine innere Ahnung davon hatte, wie Rüstung in den Streitkräften von heute bisweilen vonstattengeht. Von der Frage, was die Marine denn will und was sie tatsächlich kriegt, handelt dieser Artikel. Es liegt in der Natur der Sache, dass Rüstung in der Marine auf Langfristigkeit angelegt sein muss. Der Planungs-, Beschaffungs- und...

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