Konfliktraum Arktis: Die Großmächte und der Hohe Norden. Erschienen im Miles Verlag, von Joachim Weber, Arktis- und Meerespolitikwissenschaftler

Konfliktraum Arktis: Die Großmächte und der Hohe Norden. Erschienen im Miles Verlag, von Joachim Weber, Arktis- und Meerespolitikwissenschaftler

Buchtipp: Konfliktraum Arktis

24. Jun 2021 | Bücher, Magazin | 0 Kommentare

Joachim Weber (Hrsg.): Konfliktraum Arktis. Die Großmächte und der Hohe Norden, Miles Verlag, 19,80 Euro, ISBN 978-3-96776-023-1

Das vorliegende Buch widmet sich Großmachtkonflikten in der Arktis. Joachim Weber ist beileibe kein Unbekannter in der deutschsprachigen Arktis- und Meerespolitikwissenschaft, hat er doch 2017 bis 2020 am Institut für Sicherheitspolitik Kiel (ISPK) ein englischsprachiges Handbuch zur Geopolitik im hohen Norden editiert. Sein zügig nachgelegtes zweites Werk ist kürzer, griffiger, insgesamt handhabbarer – und sollte nicht zuletzt deswegen eine breite Leserschaft finden. Der Herausgeber, der auch für vier der insgesamt sieben Kapitel als Autor verantwortlich zeichnet, führt zunächst in die Konfliktdynamiken im arktischen Raum ein. Neben dem besonderen Fokus auf China (Johannes Mohr), die USA und Russland, behandelt das Buch auch die Europäische Union (Andreas Raspotnik). Ergänzend wirft der Norweger Rasmus Bertelsen im einzigen englischsprachigen Essay einen 500 Jahre überspannenden historischen Blick auf die Arktis aus maritim-geostrategischer Perspektive.

Da die Möglichkeit einer Beteiligung von Bündnis90/Die Grünen an der neuen Bundesregierung realistisch ist, sei der Band dringend all jenen empfohlen, die die Politikfelder Sicherheitspolitik, Klimawandel und Geopolitik mit polarem Fokus zusammendenken wollen und können. Womöglich ist die Arktis schnell ein außenpolitisches Handlungsfeld einer grünen Koalitionsregierung. Deutschland sieht den hohen Norden noch immer hauptsächlich durch die Brille des Klimawandels, fast so als würden Berliner Republik, Marine, Meeresforscher und Seehandeltreibende im globalen Großmachtwettstreit neutral bleiben können. Weber gebührt jedenfalls der ausdrückliche Dank, Querverbindungen und Handlungsfelder aufzuzeigen.

Text: Sebastian Bruns

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