Die britische Marine hat einen besonderen Helikopter in Dienst gestellt. Der neue Merlin mit der Bezeichnung Krähennest (Crowsnest) unterscheidet sich schon auf den ersten Blick von seinen Brüdern. An der Backbordseite trägt er einen markanten Radardom, auch „Blase“ genannt. Damit ist es ihm möglich, luftgestützte Überwachung durchzuführen. Zudem ermöglichen sie den Datenaustausch und die Kommunikation mit im Einsatz befindlichen eigenen Flugzeugen. Dementsprechend ist diese mächtige Komponente für den Einsatz auf dem neuen Flugzeugträger Queen Elizabeth vorgesehen. An Bord des Hubschraubers arbeitet ein aus drei Personen bestehendes Team: Neben dem Piloten sind auch zwei Beobachter an Bord. Mit den hoch über der See erlangten Daten kann der Strike Group Commander weit über den Horizont hinausblicken und entsprechend frühzeitig auf Bedrohungen reagieren. Die an Bord befindlichen F-35 lassen sich damit bei Einsätzen über weite Strecken auch direkt führen.
Die neuen Merlin treten in die Fußstapfen der bereits außer Dienst gestellten Sea Kings des 849 Naval Air Squadron. Wie ihre Vorgänger werden sie auf der Royal Naval Air Station Culdrose stationiert sein. Dort sind bereits die auf Anti-Submarine Warfare (ASW) spezialisierten Merlin beheimatet. Seit dem Herbst 2020 werden die Besatzungen in die neuen, von Thales gelieferten Systeme an Bord der Hubschrauber eingewiesen. Schwerpunkte sind die Verteidigung gegen Luftziele und FKs, aber auch die Unterstützung bei Einsätzen eigener Flugzeuge.
Die neuen Merlins sind das letzte noch verbleibende Puzzlestück in der Ausstattung der Queen Elizabeth. Damit ist sie bereit für ihre erste Einsatzfahrt. Im Frühling wird sie in Richtung Mittelmeer auslaufen. Die geplante Route führt sie in den Indischen Ozean und weiter Richtung Indopazifik. Im Verlauf der mehrmonatigen Reise werden befreundete Nationen und Partner in der Region besucht und gemeinsame Übungen durchgeführt.
Text: mb; Fotos: Royal Navy/Crown Copyright
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