Mit Anschütz Autonomics will Anschütz das Systemprofil seiner Autonomie-Bausteine für Marine- und Sicherheitsanwendungen schärfen. Im Kern koppelt das Unternehmen die zertifizierte, im Flotteneinsatz bewährte SYNAPSIS-Brücke enger an autonome Funktionen: optische Zielverfolgung, regelkonforme Kollisionsvermeidung (COLREG/KVR) sowie Advanced Motion Control für präzise Kurs- und Geschwindigkeitsführung einschließlich Stationshaltung. Ergänzend übernimmt SYNTACS Autonomics die Missionsautomatisierung – von Doktrinen und Taktikverhalten bis zur Einbindung von Sensoren und Effektoren (z. B. ISR-Sensorik, MCM-Payloads). Ergebnis ist ein durchgängiges System vom Track-/Speedpilot bis zur taktischen Wirkung, fernführbar aus mobilen, land- oder bordgestützten Operationszentren.

Erprobungen mit German Naval Yards, CMN (Constructions Mécaniques de Normandie, Cherbourg) und zuletzt mit der Deutschen Marine belegten, so Anschütz in einer Pressemitteilung vom 16. Oktober, dass Ausweichentscheidungen, Hochgeschwindigkeitsfahrten und Abfangmanöver unter Fernbedienung korrekt ablaufen. Im zivilen Einsatz konnte sich das System bereits bewähren. Anschütz verweist auf die CAPTN-Versuche auf der Kieler Förde, wo über 250 Ausweichmanöver unter realen Verkehrsbedingungen validiert wurden – ein wichtiger Schritt Richtung Zulassungsfähigkeit von Assistenz- und Autonomiefunktionen.

Für den Betreiber interessant: Die software-definierte Architektur ist skalierbar – von USVs bis zu großen bemannten Einheiten – und baut auf zugelassenen Komponenten der Integrierten Brücke auf (SYNAPSIS NX). Inklusive Remote Operation Centre (ROC) und 5G-Kommunikation aus vorangegangenen Projekten entsteht so ein Entwicklungsstrang, der von der Assistenz über Teilautonomie hin zu hochautomatisierten Operationen reicht.

Anmerkung: CAPTN (Clean Autonomous Public Transport Network) ist ein Kieler Verbund aus Wissenschaft, Stadt, Behörden und Industrie, der autonome und emissionsarme Fährverkehre auf der Kieler Förde entwickelt. Kern ist ein offenes Reallabor mit digitaler/5G-Infrastruktur, Leitstelle und Versuchsträgern, in dem Navigation, COLREG-konforme Kollisionsvermeidung, An-/Ablegen und Flottenbetrieb unter Realverkehr erprobt werden. Ziel sind belastbare Nachweise für Betrieb, Zulassung und spätere Skalierung in den ÖPNV. Anschütz bringt als System- und Technologiepartner die integrierte Brücke SYNAPSIS und Autonomie-Bausteine (Situational Awareness, COLREG-konforme Kollisionsvermeidung, Motion Control) ins Reallabor ein und koppelt sie an die Leitstelle/Remote-Operation-Schnittstellen.
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