Wie heute bekannt wurde, findet derzeit eine „integrierte Arktische Expedition“ der russischen Marine im Arktischen Ozean statt. Zusammen mit der Russischen Geografischen Gesellschaft wird dabei erstmals nach einem zuvor festgelegten, gemeinsamen Plan im Polarkreis rund um das Franz-Josef-Land ein Szenario aus komplexer Militärübung, Forschung und praktischen Übungen durchgeführt. Dabei scheint jedoch der militärische Anteil zu überwiegen. In einer Videokonferenz mit Präsident Wladimir Putin berichtete der Befehlshaber der russischen Marine, Admiral Nikolai Ewemnow, von den bisher erzielten Besonderheiten und Erfolgen bei dem Umka-21 getauften Manöver.
Von den 43 geplanten Einzelübungen seien bislang 35 durchgeführt worden, bei lediglich zehn war die Geografische Gesellschaft involviert. Zu den herausragenden Übungsteilen zählt insbesondere das Durchbrechen des Polareises von drei nukleargetriebenen Unterseebooten in einem Radius von lediglich 300 Metern. Die Luftwaffe demonstrierte ihr Können mit einer Luftbetankung beim Flug über dem geografischen Nordpol. Beteiligt waren zwei MiG-31. Weiterhin wurde gemeldet, dass ein Nuklear-U-Boot einen Torpedo unter dem Packeis abgeschossen hat. Dieser konnte durch ein Loch im Eis wieder geborgen werden. Schließlich wurden taktische Übungen von einer Einheit der Arktischen Motorisierten Brigade in besonders schwierigen Wetterverhältnissen durchgeführt. Überhaupt waren nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums die Wetterkonditionen extrem. Die Temperaturen lagen bei minus 25 bis minus 30 Grad, das Eis im Einsatzgebiet war bis zu 1,5 Meter dick und der Wind erreichte in Böen bis zu 32 Meter pro Sekunde (115 km/h). An Umka-21 waren rund 600 Soldaten und Zivilisten beteiligt. Nach dem Erfolg von des Manövers sollen zukünftig weitere Übungen dieser Art stattfinden.
Text: mb; Fotos: MoD Russland
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