Containers Yangshan Deep-Water Port in Shanghai, Foto: https://gcaptain.com

Container im Waigauqiao Deep-Water Port in Shanghai. Foto: https://gcaptain.com

Wirtschaftstätigkeit von Shanghai: Der lange Weg zurück

Der Hafen von Shanghai erholt sich nach der Lockerung der Sperrung, aber der Stau bleibt bestehen

Shanghai steht vor einer wochen-, wenn nicht monatelangen langsamen Erholung, bis sich die Wirtschaftstätigkeit von der lähmenden Covid-Abriegelung, die im März begann, vollständig erholen kann. Nach den Erfahrungen anderer chinesischer Städte, wie Wuhan im Jahr 2020 und Jilin zu Beginn dieses Jahres, wird es einige Zeit dauern, bis die Geschäfte wieder öffnen, oder die Fabriken die Versorgung sicherstellen und die Produktion hochfahren können.

Obwohl sich die meisten der 25 Millionen Einwohner Shanghais seit Mittwoch wieder frei in der Stadt bewegen können und einige Geschäfte wieder öffnen, sind viele Fabriken und Unternehmen noch immer geschlossen, oder arbeiten unter ihrer Kapazität. Der weltgrößte Hafen der Stadt ist nach wie vor überlastet, und der Lkw-Verkehr liegt bei etwa einem Viertel des Niveaus vor der Pandemie. In Wuhan dauerte es bis 2021, bis sich die Wirtschaft von den Schäden des ersten Covid-19-Ausbruchs im Jahr 2020 und der anschließenden mehr als zweimonatigen Schließung erholt hatte.

Der Covid-19-Ausbruch in Schanghai war zwar nicht so schwerwiegend wie der in Wuhan im Jahr 2020, aber Schanghai hat eine größere Wirtschaft und ist stärker in die globalen Lieferketten eingebunden als Wuhan. Schanghai und die umliegenden Provinzen sind eines der industriellen Zentren Chinas, in denen sich Automobil- und Elektronikhersteller ansiedelten, um Zugang zum Hafen zu haben. Die Auswirkungen des zweimonatigen Stillstands auf die Lieferketten haben sich auf die ganze Welt ausgewirkt und die Versorgung mit wichtigen Komponenten beeinträchtigt.

Nordeuropäische Containerhäfen vor der Hochsaison bereits ausgelastet

Während mit der Wiedereröffnung Shanghais eine Welle von Importcontainern erwartet wird und die Hochsaison vor der Tür steht, sind die nordeuropäischen Drehkreuze für Container weiterhin stark überlastet. Dort haben sich riesige Stapel leerer Container angesammelt, da die Spediteure während der zweimonatigen Sperrung in Shanghai ein Drittel ihrer angekündigten Abfahrten gestrichen haben. Hamburg sitzt auf einem riesigen Stapel von Exportcontainern. Die deutsche Industrie arbeitet im Wochen-Rhythmus, aber die Schiffe kommen nur alle neun bis 12 Tage an.

Die Terminals in Rotterdam und Bremerhaven sind derzeit am stärksten überlastet, was zu Wartezeiten am Liegeplatz führt. In einer Kundeninformation von Hapag-Lloyd heißt es, dass die Auslastung am Hamburger Container Terminal Altenwerder (CTA) bei 90 % liege.

Andernorts, am PSA-Terminal in Antwerpen, stieg die Auslastung am Liegeplatz 869 wieder auf 90 %; die Auslastung der Reefer-Plugs (Kühlcontainer-E-Anschlüsse) am Liegeplatz 913 lag weiterhin bei 100 %, wobei die Reefer-Container dreifach gestapelt wurden.

Im benachbarten Rotterdam hat Hapag-Lloyd mit ähnlichen Überlastungsproblemen zu kämpfen. Die schwere Überlastung der Benelux-Drehkreuze ist eine sehr schlechte Nachricht für die Binnenschifffahrts-Unternehmen, die in Antwerpen offenbar den gesamten Binnenschiffsverkehr bis zum 30. Juni eingestellt haben. Und auch die Feeder-Operateure leiden unter enormen Verzögerungen beim Anlegen an den nordeuropäischen Hubs.

 

Quelle: Loadstar, Wackett, hsc

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