Next-Generation Heavyweight Torpedo Seahake® mod4. Foto: TKMS

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DM2A5: Neuer Schwergewichtstorpedo für U-Boot 212CD

Mit dem am 19. Dezember 2025 unterzeichneten Rahmenvertrag zwischen TKMS und dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) zur Lieferung von DM2A5-Schwergewichtstorpedos legt die Deutsche Marine frühzeitig die künftige Hauptbewaffnung ihrer neuen U-Boot-Generation fest. Die Entscheidung betrifft eine zentrale Fähigkeit der Klasse 212CD und ist zugleich Teil der deutsch-norwegischen Programmstruktur für das gemeinsam entwickelte U-Boot.

Mit der frühen Festlegung zur Beschaffung der Standardwaffe der Klasse 212CD noch vor dem Zulauf der ersten Boote werden spätere Integrations- und Zulassungsrisiken minimiert und die Einsatzverfügbarkeit ab Zulauf absichert – ein Aspekt, der in früheren U-Boot-Programmen nicht immer gegeben war. Die neuen Boote sind zudem nicht allein für küstennahe Operationen ausgelegt, sondern für längere Einsätze in komplexen Unterwasserlagen – einschließlich Nordatlantik und Hohem Norden. Reichweite, Signaturverhalten, Zielverfolgung und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Einsatzprofile gewinnen damit zusätzlich an Gewicht.

Softwarezentrierter Torpedo

Der DM2A5 baut technisch auf dem in der Deutschen Marine eingeführten DM2A4 auf, der international als SeaHake mod 4 bezeichnet wird und bei rund 20 Nutzern im Einsatz ist. Dieser ist ein voll digitaler, glasfasergeführter 533-mm-Torpedo mit konformer (der Hülle angepasster) Sonaranordnung, Silber-Zink-Batterien und Reichweiten von über 50 Kilometern.

Der DM2A5 ist von Beginn an auf eine weiterentwicklungsfähige, softwarezentrierte Systemarchitektur ausgelegt mit modular aufgebauter Missionslogik und Signalverarbeitung sodass Algorithmen, Taktiken und Gegenmaßnahmen reprogrammiert werden können. Der batteriegestützte elektrische Antrieb mit geringer akustischer Signatur, die Glasfaser-Datenverbindung zum Boot sowie ein weiterentwickeltes digitales Sonar sollen die Leistungsparameter des Torpedos verbessern insbesondere in Mehrziel-Szenarien und in akustisch anspruchsvollen Küstengewässern.

Die neuen Schwergewichtstorpedos sind vorrangig für die zwölf U-Boote der Klasse 212CD vorgesehen, einer deutsch-norwegischen Gemeinschaftsentwicklung. Deutschland hat seine ursprünglich zwei bestellten Boote um vier auf sechs Einheiten erweitert; Norwegen hat die eigene Bestellung ebenfalls auf sechs Boote erhöht. Mit einer einheitlichen Bewaffnung für beide Marinen werden Ausbildung, Logistik und Einsatzplanung erleichtert und zugleich die Interoperabilität innerhalb des deutsch-norwegischen Flottenverbunds erhöht. Perspektivisch bleibt das Programm offen für weitere Partner, etwa im Rahmen möglicher kanadischer Beschaffungen.

Entwicklung, Produktion und Integration des DM2A5 liegen innerhalb des TKMS-Konzerns bei Atlas Elektronik, der diesen Torpedoauftrag als den bislang größten der Unternehmensgeschichte bezeichnet. Mit dem DM2A5 als softwarebasiertem Unterwasserwaffensystem ist der zukünftige Torpedo so ausgelegt, dass technisch-taktische Anpassungen innerhalb der bestehenden Systemarchitektur der Klasse 212CD sowohl über das Führungs- und Waffeneinsatzsystem des Bootes als auch torpedointern erfolgen können.

hum, ajs

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