Die ersten Italienierin im Pilotensitz eines Marine-Jets: Erika Raballo

Die ersten Italienierin im Pilotensitz eines Marine-Jets: Erika Raballo

Erste Jet-Pilotin der italienischen Marine

Im Jahr 2000 hatte das italienische Parlament die Öffnung der Streitkräfte für Frauen beschlossen. Nun hat mit Leutnant zur See Erika Raballo erstmals eine Frau die amerikanischen „Wings of Gold“ erhalten. Verliehen wurde ihr das Abzeichen zusammen mit fünf männlichen Offizieren Anfang März nach Abschluss einer wichtigen Stufe auf dem Weg zum Kampfpiloten. Sie ist damit die erste Jetpilotin der italienischen Marine.

 

Ensign Erika Raballo erhält die Wings of Gold

Ensign Erika Raballo erhält die Wings of Gold

Die ersten Schritte ihrer Flugausbildung absolvierte sie bei den „Shooters“ des Training Sqadron 6 (VT-6) auf der Naval Air Station Whiting Field in Milton, Florida. Dort hob sie auf der T-6B Texan II, einer Turboprop-Maschine, ab. Später ging es in die Jetausbildung bei den „Tigers“ des Training Squadron 9 in Meridian, Mississippi. Ihr Übungsflugzeug dort war die T-45C. Auf ihr lernte sie nicht nur den grundlegenden Umgang mit Jets, sondern auch gleich auch den das Starten und Landen auf einem Flugzeugträger. Dazu gehörte eine Einweisung in das Aircraft Launch and Recovery Equipment (ALRE) an Bord der USS Gerald R. Ford, des neuesten Flugzeugträgers der US Navy. Damit besitzt sie nun Erfahrung im Umgang mit dem dort installierten Electromagnetic Aircraft Launch System (EMALS) und dem Advanced Arresting Gear (AAG). Die Carrier-Qualifikation erhielt sie am 5. Februar im Atlantik vor der Küste Floridas. „Zum ersten Mal auf einem Flugzeugträger zu landen, war atemberaubend“, sagte Raballo.
Auch die weitere Ausbildung wird Raballo in den Vereinigten Staaten absolvieren. Beim US Marine Corps wird sie die Einweisung auf die F-35B oder die AV-8B Harrier erhalten. Bei beiden Modellen handelt es sich um short take-off and vertical landing (STOVL) Maschinen, wie sie auch auf dem einzigen italienischen Träger, der INS Cavour, geflogen werden oder dies in Zukunft tun werden.

Die italienische Pilotin Erika Raballo vor ihrer T-45C Goshawk

Die italienische Pilotin Erika Raballo vor ihrer T-45C Goshawk

Erika Raballo stammt aus der kleinen Stadt Alba im Piemont. Außer ihrem Onkel, der ein Jahr als Wehrpflichtiger verbracht hatte, gab es in ihrer Familie bislang keine Verbindungen zu den Streitkräften. Ihre Liebe für das (militärische) Fliegen entdeckte sie mit 16 Jahren beim Besuch einer Luftwaffenbasis: „Ich war begeistert von den Worten der Piloten und fasziniert von einem Flug mit einem Marinehelikopter. Am nächsten Tag schaute ich mir ‚Top Gun‘ an und war Feuer und Flamme.“

Text: mb; Fotos: US Navy

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