PANG - Porte Avions de Nouvelle Génération. Foto: hum

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EuroNaval: Frankreich stellt seinen neuen Träger vor

Das Projekt wurde von der damaligen Verteidigungsministerin Florence Parly bei der letzten live-EuroNaval 2018 lanciert (2020 nur virtuell). Nun, am 19. Oktober 2022, nutzte das französische Verteidigungsministerium am Stand von Naval Group den diesjährigen Aufgalopp der internationalen Marineindustrie in Le Bourget zur Vorstellung eines Modells des zukünftigen Trägers mit einigen Einzelheiten. Das Design ist insofern noch nicht endgültig, als über die Ausgestaltung der Insel (‚Tower‘ und Kommandobrücke eines Flugzeugträgers) und anderer Elemente (wie Anzahl der EMALS) noch keine abschließenden Entscheidungen gefallen sind. Sie sollen bis Februar 2023 soweit finalisiert sein, dass man ab März 2023 in die nach französischer Vorgehensweise dann folgende detaillierte Designphase eintreten kann. Auf der EuroNaval wurde von einem Abschluss dieser Arbeiten in 2025 gesprochen mit Vertragsschluss gegen Ende 2025.

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Größtes europäisches Kriegsschiff

Nach den bisherigen Festlegungen wird das Schiff 310 Meter lang sein bei einer Verdrängung von 75.000 Tonnen - gegenüber nur 42.500 Tonnen bei der „Charles de Gaulle“. Gemäß der Verlautbarungen während der EuroNaval soll der zukünftige Träger 30 Flugzeuge der Neuen Generation (damit sechs Kampfflugzeuge mehr, als die „Charles de Gaulle“ derzeit Rafale an Bord nehmen kann), zwei Hawkeye und sechs Hubschrauber einschiffen können. Die Besatzung wird sich auf 2.000 Personen belaufen. Der Nachfolger der „Charles de Gaulle“ wird über zwei oder drei elektromagnetische Katapulte (EMALS) und Fangstränge der neuen Generation (AAG) verfügen, die von General Atomics geliefert werden. Die EMALS haben eine Länge von 110 Metern (gegenüber einer Katapultlänge von 65 Metern auf der „Charles de Gaulle“). Das vorgestellte Modell des ‚PANG‘ weist allerdings nur zwei EMALS auf.

Der Nuklearreaktor von TechnicAtome soll dem Träger zehn Jahre Autonomie bis zum Tausch der Reaktorstäbe gewähren. Bei „Charles de Gaulle“ war dies alle acht Jahre fällig. Im Haushalt sind für den Flugzeugträger rund fünf Milliarden Euro vorgesehen. Frühere Angaben liefen auf mehr als sieben Milliarden Euro hinaus. Der Träger soll 2038 in Dienst gehen und bis 2080 bleiben.

Das Programm wird von "MO Porte-Avions", einer Art ARGE (Arbeitsgemeinschaft) bestehend aus Naval Group (65%). Chantiers de l'Atlantique (35%) und TechniAtome (für die nuklearen Anteile) ausgeführt. „Das ist wirklich ein Grund für großen Nationalstolz", so Olivier de Saint-Julien, Präsident von MO Porte-Avions. „Es gibt nur zwei Länder auf der Welt, die das können: Frankreich und die USA."

Anders ausgedrückt: Es handelt sich beim ‚PANG‘ um das größte je in Europa gebaute Kriegsschiff.

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Vergleichswerte zur Einordnung

Der französische ‚PANG‘ (Porte-Avions de Nouvelle Génération – Flugzeugträger der neuen Generation) ist mit 310 Metern und 75.000 Tonnen Verdrängung mehr als anderthalbmal so groß wie sein Vorgänger „Charles de Gaulle“.

Merklich größer sind nur die drei amerikanischen Träger der "Gerald R. Ford"-Klasse (333 Meter, 100.000 Tonnen) und der chinesische Neubau "Fujian" (318 Meter, 100.000 Tonnen).

In etwa gleichem Kaliber stehen drei weitere Typen: etwas größer die zehn US-amerikanischen Träger der "Nimitz"-Klasse mit 317 Metern Länge und 97.000 Tonnen Verdrängung; etwas kleiner der Typ 002 „Shandong“, der erste vollständig in China gebaute Flugzeugträger, mit einer Länge von 315 Metern und einer Verdrängung von etwa 70.000 Tonnen; noch einen Tick kompakter kommen die beiden Träger der britischen Royal Navy auf 283 Meter Länge und 65.000 Tonnen.

4 Kommentare

  1. Glückwunsch an Frankreich.
    Mir ist bewusst, dass bis zur Kiellegung noch viel Zeit vergeht und somit vermutlich auch viele Änderungen vorgenommen werden. Nicht zuletzt bei den Kosten. Aber bemerkenswert ist es schon, dass Frankreich das stemmt, wohingegen in Deutschland, trotz gleichem Budget keine Mittel dafür zur Verfügung stehen. Sollte das 2 Prozent Ziel wirklich umgesetzt werden, wären sogar vermutlich 20mrd Euro mehr pro Jahr zur Verfügung als in Frankreich.

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    • Vielen Dank für Ihre Kommentierung. Eigentlich ist dem nichts hinzuzufügen. Bis auf: das Zwei-Prozent-Ziel wird nicht erreicht! Doch das ist ein anderes Thema. Wobei ich persönlich nicht unbedingt Anhänger der Zwei-Prozent-Marge bin. Denn unser Verteidigungshaushalt (50+ Milliarden Euro!) ist umfangreich. Immerhin, je nachdem welche Quelle man heranzieht – NATO oder SIPRI – der höchste oder zweithöchste der EU-Staaten! Meine Ansicht ist, dass wir das Geld nicht richtig einsetzen. Wie komme ich dazu: weil ich gucke, was andere aus ihrem Verteidigungshaushalt machen.
      Grüße

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      • Was sollten wir mit einem Flugzeugträger? Den Schrott, den die Briten oder die Franzosen haben? Schnelle U-boote oder moderne Fregatten machen es wett!

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        • Wozu bräuchte Deutschland einen Flugzeugträger? Den Träger den die Franzosen oder Briten haben, haben keinen Mehrwert. Zuwenig Flugzeuge an Bord? Und den die Franzosen jetzt bauen wollen? Mal sehen ob sie damit auch fertig werden!

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