Nun passiert es also doch, obwohl der letzte Eigner noch betonte, dass das Schiff nicht abgewrackt werde. Denn Gerüchte über eine Verschrottung gab es seit Jahren. Der als DDR-Traumschiff bekannt gewordene älteste Transatlantikkreuzfahrer der Welt ist auf einer Abwrackwerft in Belgien angekommen. Damit geht die lange Reise der Ex-Völkerfreundschaft nach 77 Jahren zu Ende.

Mehrere Jahre lang korrodierte die „Astoria“ als sogenannter Auflieger bis zur Zwangsversteigerung vor sich hin. Einziger Bieter war die Galloo-Group aus Belgien. Laut lokalen Zeitungsberichten betrug der Kaufpreis 200.000 Euro. Hinzu kommen nochmal bis zu 50.000 Euro Überführungskosten vom Rotterdamer Waalhaven über die Nordsee und die Schelde-Mündung bis zur belgischen Werft in Gent, die etwa 30 km binnenwärts von der neuen Seeschleuse Terneuzen in den Niederlanden liegt.
Hier in der Abwrackwerft von Galloo ist nun Endstation. Die „Astoria“ wird nach den strengen europäischen Umwelt- und Arbeitsschutzstandards zerlegt. So sollen mehr als 12.000 Tonnen Material gewonnen werden, darunter Eisen und andere Metalle, sowie Nichteisen-Metalle, beispielsweise Aluminium und Kupfer. Aber auch Holz, Glas und Kunststoffe gehen den Weg des Wieder- und Weiterverwendbaren.
Der gesamte Prozess verlange viel Fachwissen, nicht nur was die Beseitigung gefährlicher Stoffe angehe, auch die Stabilität des Schiffswracks dürfe während der Demontage niemals verloren gehen, so der Werftchef. Der Abbruch werde nach den Betriebsferien im August beginnen und das Schiff zu 97 Prozent recycelt.
marineforum berichtete über die Geschichte des Schiffes und sein absehbares Ende am 23.10.2023.
kdk, NDR



