Die erste von fünf Fregatten der Amiral-Ronarc'h-Klasse (Frégate de Défense et d'Intervention, FDI) für die französische Marine hat die staatseigene Werft der Naval Group in Lorient verlassen und ist erstmalig in ihrem zukünftigen Heimathafen Brest eingelaufen.
Das 2017 gestartete FDI-Programm soll die französische Marine mit einer modernen Überwasserflotte aus 4.500 Tonnen schweren Mehrzweckfregatten ausstatten. Der erste Stahlschnitt fand im Jahr 2019 statt, 2022 ist die "Amiral Ronarc'h" (D 660) vom Stapel gelaufen und seit 2024 in der See-Erprobung. Geplant ist, dass das Schiff, beginnend im Oktober, das Zulassungsverfahren der Marine durchläuft.
Es folgen die vier Schwesterschiffe: "Amiral Louzeau" (D661), "Amiral Castex" (D 662), "Amiral Nomy" (D 663) und "Amiral Cabanier" (D 664). Alle Einheiten verfügen über eine fortschrittliche digitale Architektur und Schutz vor Cyber-Bedrohungen. Die FDI-Fregatten sind für die Flugabwehr sowie den Überwasser- und U-Boot-Kampf in hochintensiven Umgebungen ausgelegt und verfügen unter anderem über die Fähigkeit, Spezialkräfte einzusetzen. Das Hubschrauberlandedeck kann einen 10-Tonnen-Hubschrauber (z. B. NH90) sowie ein unbemanntes Luftfahrzeug mit einem Gewicht von bis zu 700 Kilogramm aufnehmen.
Mit einer Länge von 122 Metern und einer Breite von 18 Metern bietet das Typschiff Platz für 125 Besatzungsmitglieder und 28 Eingeschiffte. Die Fregatte erreicht mit ihrem Dieselantrieb (CODAD, Combined Diesel and Diesel) eine Geschwindigkeit von bis zu 27 Knoten (50 Kilometer/Stunde) und ist mit Exocet-Anti-Schiffsraketen, Aster-Boden-Luft-Raketen, MU90-Torpedos, RAM und Schiffsgeschützen ausgerüstet. Die Schiffsklasse bietet eine längere See-Ausdauer von 45 Tagen, was die Autonomie herkömmlicher Fregatten von 30 Tagen deutlich übertrifft.
Die Schiffe der Amiral-Ronarc’h-Klasse sollen die veralteten Fregatten der La-Fayette-Klasse, die mit 3.800 Tonnen nur etwas kleiner sind, schrittweise ersetzen. Von der Exportversion (Belharra-Klasse) hat der NATO-Partner Griechenland drei Fregatten bestellt. Diese Schiffsgröße ist vielleicht auch für Deutschland geeignet, es muss nicht immer gigantisch groß und damit auch teuer sein. Die Fregatte 126 (Niedersachsen-Klasse) verdrängt über 10.000 Tonnen und steht zeitnah nicht zur Verfügung.
kdk, TheDefencePost