In vielen Bereichen der Verteidigungsindustrie hat sich eine europäische Kooperation bewährt. Kann die deutsch-niederländische Zusammenarbeit zur Keimzelle für einen europäischen Marineschiffbau werden?
Christian Freiherr von Oldershausen und Marcel Hendriks
Im vergangenen Sommer unterzeichnete das Bundesministerium der Verteidigung den Vertrag über den Bau von vier Fregatten 126, dem bisherigen Mehrzweckkampfschiff 180 (MKS 180) mit Damen Schelde Naval Shipyards und Thales. Die Tatsache, dass das europaweit ausgeschriebene neue Marinekampfschiff unter niederländischer Federführung bei Blohm+Voss in Hamburg gebaut werden soll, sorgte für viele kontroverse Diskussionen in Politik und Wirtschaft. Verständlich, denn neben einem möglicherweise verletzten Nationalstolz gab es die Sorge, dass Wertschöpfung und Knowhow in Deutschland verloren gehen würden. Verstärkt wurde das Unbehagen durch die Tatsache, dass die Bundesregierung am 12. Februar 2020 im Kabinett das neue Strategiepapier der Bundesregierung zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie beschlossen hatte. Dieses definiert den Bau von Überwasser-Marineschiffen in Deutschland als Schlüsseltechnologie, wie im Übrigen in den Niederlanden auch. Technologie, die inhärent mit der Fähigkeit verbunden ist, die eigenen Streitkräfte mit dem besten verfügbaren militärischen Material ausstatten zu können.
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