In Zeiten vieler schlechter Nachrichten darf eine gute Nachricht nicht untergehen!
Nach Monaten der Verzweiflung in der COVID-19-Pandemie führte das Jahr 2022 für das Wohlergehen der Seeleute wieder zu einer Erholung. Die „Mission to Seafarers“, die sich um das Wichtigste der Schifffahrtsbranche kümmert - ihre Menschen -, veröffentlicht quartalsmäßig den „Seafarers Happiness Index“ als Stimmungsbarometer in der kommerziellen Schifffahrt. Den Seeleuten werden vierteljährlich zehn Schlüsselfragen gestellt, in denen sie ihre Ansichten zu den Themen mitteilen, die ihr Leben und ihre Arbeit betreffen. Der jüngste Bericht zeigt, dass die Zufriedenheit der Seeleute weiter gestiegen ist. Sie hat in den letzten beiden Quartalen des Jahres 2022 Durchschnittswerte von 7,3 und 7,69 auf einer Skala von 10 erreicht, gegenüber 5,85 zu Beginn des Jahres, dem niedrigsten jemals verzeichneten Wert.
Ladungscrew auf der Calimantan Palm, Singapur. Foto: ILO/M.Crozet
Fehlende Wertschätzung?
Die Befragungen der Seeleute zeigen, dass die Werte zwar in fast allen Kategorien gestiegen sind und damit den anhaltenden Aufwärtstrend des gesamten Jahres widerspiegeln, es zeigt aber auch die deutlich negativen Auswirkungen der COVID-Pandemie auf das Wohlergehen der Seeleute. So haben auch Dauerthemen wie Konflikte und Vertragsgestaltung einen Anteil an der gedrückten Stimmung. Viele Seeleute hatten während der Pandemie das Gefühl, dass ihr Wohlergehen nicht angemessen berücksichtigt wurde und dass ihre Arbeitsbedingungen immer schwieriger würden.
Trendwende
Mit der nun sichtbaren Trendwende und mit Verbesserungen selbst in den problematischen Bereichen wie Landurlaub und Zugang zu Sozialleistungen an Land, brachten die Seeleute ihre Erleichterung über die Rückkehr zur Freizügigkeit sowie ihr gestiegenes Gefühl von Sicherheit und Stabilität zum Ausdruck.
Schweissergang auf der Ameglia Star. Foto: ILO/M.Crozet
Obwohl es in der Branche nach wie vor komplexe Herausforderungen gibt, z. B. die Nicht- oder die verspätete Zahlung der Heuer, betont die Mission für Seeleute die Bedeutung einer fairen Behandlung, einer angemessenen Entlohnung, des Mitgefühls und der Förderung einer positiven Perspektive für Seeleute. Der Index zeigt aber auch, dass der einzige Bereich, in dem die Zufriedenheit abgenommen hat, die Verbindungen durch Kommunikationssysteme sind - deren schlechte Qualität und hohe Kosten das soziale Leben auf See weiterhin beeinträchtigen. Mit der deutlichen Verbesserung der Stimmung der Seeleute scheint die Zeit der Verzweiflung jedoch zu Ende zu sein.
Zukünftige Herausforderungen
Die Mission für Seeleute weist darauf hin, dass trotz der positiven Fortschritte noch einiges anzupacken ist. Dazu gehören unter anderem die durch Personalmangel bedingten Arbeits- und Stressbelastungen mit ihren Auswirkungen auf die Gesundheit. Bretter, die bekanntermaßen auch in unserer Marine immer wieder gebohrt werden müssen.
Quelle: UN - International Labour Organisation (ILO), Mission to Seafarers, Maritime Executive
Wenn ich mir vorstellen würde, als alter Mariner in der PLANDEMI mit KAFFEEFILTER bei frischer Seeluft den Borddienst verrichten zu müssen…,
schönen Dank auch…