Mit der Übergabe der GORCH FOCK an die Deutsche Marine schließt Lürssen die Instandsetzung des Segelschulschiffes nach rund zwei Jahren Werftzeit erfolgreich ab.
Das Bremer Familienunternehmen hatte das Projekt im Oktober 2019 übernommen und das Schiff auf der Grundlage einer umfassend neubewerteten Leistungsbeschreibung generalüberholt.
„Jede Schiffsübergabe ist von Emotionen geprägt und erfüllt allen voran die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ein Projekt über Monate begleiten und zum Erfolg beitragen, mit Stolz. Umso mehr, wenn es sich um ein Projekt mit zahlreichen technischen Herausforderungen, schwierigen Rahmenbedingungen und einem ambitionierten Zeitplan wie im Fall der GORCH FOCK handelt“, sagt Tim Wagner, Geschäftsführer der Fr. Lürssen Werft. „Unser Projektteam und alle beteiligten Partnerunternehmen und Unterlieferanten haben es geschafft, einem leeren Stahlkasko in weniger als zwei Jahren wieder Leben einzuhauchen und die GORCH FOCK unter Segel zu setzen. Das ist eine besondere Leistung, die auch dank der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Bordkommando, dem Marinearsenal und allen verantwortlichen Dienststellen zustande gebracht werden konnte.“
Die GORCH FOCK befand sich seit Anfang September am Marinestützpunkt Wilhelmshaven in der Endausrüstung. In dieser Phase wurden zahlreiche Erprobungen wie Kränkungsversuch, die Prüfung der Funk- und Navigationsanlage sowie Werftprobefahrten durchgeführt. Parallel hat die Deutsche Marine ihr Equipment an Bord verbracht.
Das Schiff wurde unter der Regie von Lürssen mit neuen Masten und Rahen ausgerüstet sowie einem komplett neuen Rohrsystem, neuer Isolierung und neuem Innen- und Außenanstrich. Zudem wurden Antriebsanlage und Generatoren instandgesetzt, die Inneneinrichtung zum größten Teil neu eingebracht und die Klima- und Lüftungsanlagen angepasst.
Als Lürssen die Bark übernahm, war dies für die Marine ein Ausweg aus einer schwierigen Situation. Die Insolvenz der bis zu diesem Zeitpunkt verantwortlichen Werft verursachte einen montaelangen Baustopp. Die Bauunterlagen waren unvollständig und es mussten zunächst zahlreiche Korrekturen an den schiffbaulichen Arbeiten vorgenommen werden. Hinzu kam Corona, was zu Personalausfällen und Lieferverzögerungen führte.
Leider kein aktuelles Foto. Das ist nicht die restaurierte Gorch Fock. Die läuft gerade unter Motor und nicht unter Segel seit Wilhelmshafen, über die Nordsee, Rund Skagen und jetzt Richtung grosser Belt. Auf der Nordsee waren südliche Winde. Warum läuft das neue Schiff mit dem Hilfsmotor? Es ist eine Dreimastbark und kein Dampfer. ‚Wieder unter Segel‘ ist leider die falsche Überschrift.