EGV "Frankfurt am Main" auslaufend aus Wilhelmshaven. Foto: U. Mergener

EGV "Frankfurt am Main" auslaufend aus Wilhelmshaven. Foto: U. Mergener

Indo-Pacific Deployment hat begonnen

Der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" startet von Wilhelmshaven aus, die Fregatte "Baden-Württemberg" von Rota in Spanien.

EGV "Frankfurt am Main" vor dem Auslaufen aus Wilhelmshaven. Foto: U. Mergener

Es ist ein großes Vorhaben, keine normale Auslands-Ausbildungsreise, sondern tatsächlich eine "Operation". So will es der Inspekteur der Marine genannt wissen. Es ist die Demonstration der klar formulierten sicherheits- und wirtschafts- sowie klimapolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland, festgehalten in den Indopazifischen Richtlinien der Bundesregierung. Es geht um sichere Seewege und Einhaltung der regelbasierten Ordnung auf See.

Diese Reise ist in keiner Weise konfrontativ zu verstehen, sondern grundsätzlich diplomatisch – ein außen- und sicherheitspolitisches Signal für die Anrainer des indo-pazifischen Raumes, dass Deutschland sich als Partner anbietet. Vizeadmiral Jan Kaack wiederholte, dass nach der erfolgreichen Reise der Fregatte „Bayern“ nun die Deutsche Marine ihr Motto „regionally rooted and globally committed“ einlöse. Die Marine wird sich gemeinsam mit der Luftwaffe über mehrere Monate hinweg zwischen der Westküste Amerikas und der Ostküste Afrikas engagieren.

 

Die Marine hat fünf Schwerpunkte gesetzt für ihr Indo-Pacific Deployment in diesem Jahr.

Erstens, das Befahren internationaler Schifffahrtsrouten, um die Freiheit der Seewege gemäß UN-Seerechtübereinkommens zu wahren. Die offene Frage, ob dabei auch die Straße von Taiwan befahren wird, ist bisher noch nicht beantwortet.

Zweitens, ein Beitrag zur Überwachung des UN-Embargos gegen Nordkorea.

Drittens, die gemeinsame Teilnahme des Deutsch-Französischen Marineverbandes (DEFRAM) an der maritimen Präsenz der Europäischen Union im westlichen Indischen Ozean.

Viertens, verschiedenste Seemanöver mit Partnern in der Region – darunter RIMPAC, die größte Marineübung der Welt.

Und fünftens, die militärdiplomatischen Hafenbesuche entlang der Route, um internationale Beziehungen zu vertiefen.

Pressegespräch BM Boris Pistorius, VA Jan Christian Kaack und GL Ingo Gerhartz. Foto: U. Mergener

Pressegespräch BM Boris Pistorius, VA Jan Kaack und GL Ingo Gerhartz. Foto: U. Mergener

Der Marineverband, bestehend aus Fregatte und einem Einsatzgruppenversorger, wird auch teilweise rund 200 Offizieranwärterinnen und -anwärter während der Fahrt einschiffen. Zusätzlich werden neben den Stamm-Besatzungen (150 EGV und 120 F125) auch eingeschiffte Stabs- und operative Elemente dem Verband angehören. Mit dem Seebataillon, den Marinefliegern, Verbindungsoffizieren und Stabselementen werden ständig rund 500 Frauen und Männer auf See sein. Nicht eingerechnet die Verbindungselemente in den Häfen und Versorgungspunkten. Auch Pressevertreter können partiell mit eingeschifft werden.

Nach dem vom Kommandanten geführten Rundgang durch das seeklare Schiff mit dem Verteidigungsminister Boris Pistorius und seiner Parlamentarischen Staatssekretärin Siemtje Möller, begleitet durch die Inspekteure der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, und der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, fand auf dem Hubschrauberlandedeck die Auslaufmusterung und das Abmelden des Verbandes statt. Zum Ablegen der "Frankfurt am Main" flog die Luftwaffe noch einen Flyby aus A400M und je zwei Tornados und Eurofightern über der Hafenanlage. Und natürlich – kein Ablegen für längere Zeit ohne die traditionelle Begleitung des Marinemusikkorps. Es wird eine weite Reise werden mit langer Abwesenheit, aber auch vielen unvergesslichen Momenten in fremden Ländern, Begegnungen mit weltweiten Partnern und persönlichen Erfahrungen für Besatzung, Offiziersschülern und eingeschifften Anteilen anderer Kommandos. Hinter allem steht der Wunsch nach einer gesunden Wiederkehr im Herbst des Jahres.

Nahezu zeitgleich fand übrigens die Verabschiedung der Fregatte "Baden-Württemberg" in Rota/Spanien durch den Kommandeur Einsatzkräfte Marine und Abteilungsleiter Operation im Marinekommando, Konteradmiral Stephan Haisch, statt. Auch dort dabei die Luftwaffe mit einem Flyby durch eine spanische A400M und vier begleitende Eurofighter – zwei spanische und zwei deutsche – zum Auslaufen der Fregatte. Die zwei folgenden Videosequenzen zeigen das Ereignis in Spanien.

 

Indo-Pacific Deployment 2024 der Deutschen Marine. Grafik: MarKdo

Die Fregatte ''Baden-Württemberg'' verabschiedet sich aus Rota, Spanien, Videos: S. Haisch

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